Los Caños de Meca und Kap Trafalgar
Etwa 64 km von Tarifa entfernt befindet sich der kleine Ort Los Caños de Meca mit etwa 300 Einwohnern. Trotz der Steinriffe und gefährlichen Strömungen zieht der Strand im Sommer viele Wind- und Kitesurfer an.
Im Osten grenzt der Strand an den Naturpark Parque Natural de La Breña y Marismas de Barbate – eine mit Pinienwäldern bewachsene, ca. zwei Kilometer lange Steilküste. Das Felsgestein ist ein sogenannter Grundwasserleiter (auf Spanisch caño, daher der Name des Ortes). Das durch die Gesteinsschicht geleitete Grundwasser tritt am Ortsende von Los Caños aus dem Felsen aus. Je nach Regenmenge kann dann sogar ein kleiner Wasserfall entstehen.
Ein paar hundert Meter westlich von Los Caños de Meca befindet sich das Kap Trafalgar mit seinem Leuchtturm. Wären Sie am 21. Oktober 1805 vor Ort gewesen, hätten Sie von hier aus eine bedeutende Seeschlacht beobachten können.
Schlacht am Kap Trafalgar
Sicher kennen Sie den berühmten Trafalgar Square in London. Hier, am Kap Trafalgar fand also diese berühmte Schlacht statt. Doch auch ohne Geschichtskenntnisse werden Sie sofort bemerken, dass Spanien wohl kaum auf der Seite der Engländer gekämpft hat … Außer den Informationstafeln am Leuchtturm erinnert rein gar nichts an die bedeutende Seeschlacht.
Wie kam es zur Schlacht und was passierte?
Napoleon plante, Großbritannien einzunehmen, wusste aber, dass er gegen die starke Royal Navy kaum eine Chance haben würde. Also musste ein Ablenkungsplan her: Die französische und verbündete spanische Flotte sollten Teile der Royal Navy gezielt aus europäischen Gewässern locken, was zunächst zu gelingen schien. Doch dann durchschauten die Briten Napoleons Plan. Und so kam es, dass die Flotten am 21. Oktober 1805 am Kap Trafalgar aufeinandertrafen. Um es kurz zu machen: Die Royal Navy unter Vizeadmiral Horatio Nelson besiegte die französisch-spanische Armada. Zwanzig Schiffe der französisch-spanischen Flotte wurden erobert oder zerstört, während die britische Flotte kein einziges Schiff verlor.
Admiral Nelson, der in der Schlacht fiel, wurde für die lange Heimreise in einem Fass Branntwein konserviert. Als Nationalheld gefeiert, wurde er am 9. Januar mit einem Staatsbegräbnis in der St. Paul’s Cathedral in London beigesetzt.