Ein herzliches Dankeschön für eine großartige Woche mit firmm

von firmm Team

Text und Fotos: Eva-Maria Hanninger

In einem Biologiestudium sind Exkursionen und feldbiologische Fahrten häufig an der Tagesordnung. Ich bin der Meinung, dass gerade die Zeit fernab des Hörsaals am lebhaftesten in Erinnerung bleibt und häufig wegweisend ist. In meinem Fall hat eine meeresbiologische Exkursion nach Tarifa meinen weiteren Weg wesentlich geprägt. Diese Fahrt wird jährlich von der Universität Basel angeboten und findet unter der Leitung von Frau Professor Patricia Holm statt. Als ich mich im Jahr 2018 für diese Exkursion angemeldet habe, wusste ich allerdings noch nicht, wie sehr diese Erfahrungen meine Zukunft beeinflussen würden. Die Biologie bietet ein breites Spektrum, um sich zu spezialisieren und ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch keinerlei Idee, welchen Weg ich einschlagen möchte.

Die Fahrt nach Tarifa war nicht nur mein erster Kontakt zur Stiftung firmm, es war für mich auch das erste Mal, dass ich Wale und Delphine gesehen habe. Ich war fasziniert von diesen anmutigen, intelligenten Tieren und habe jeder firmm-Ausfahrt entgegengefiebert. Zugleich war ich allerdings schockiert, unter welchen menschlichen Einflussfaktoren diese Tiere zu leiden haben.

Als es für mich an der Zeit wurde, mir Gedanken über ein Masterarbeits-Thema zu machen, war meine erste Frage an Frau Professor Holm, ob eine Zusammenarbeit mit firmm möglich sei. Dieser Wunsch wurde mir erfüllt. firmm stellt mir Fotos von 2016 bis 2020 zur Verfügung, um den Gesundheitszustand der Tiere auszuwerten.

Ich war mir im Vorfeld darüber bewusst, dass die Küstenstrasse von Gibraltar für diese Tiere ein unwirtlicher Ort ist. Das wahre Ausmaß der Bedrohungen wurde mir jedoch erst bewusst, als ich mich eingehender mit diesem Thema beschäftigt habe.

Der immense Schiffsverkehr, intensive kommerzielle Fischerei und unregulierte Sportfischerei sind ein beträchtliches Verletzungsrisiko für die Tiere. Unterernährung, der Lärm der Boote und Umweltverschmutzung können das Immunsystem der Tiere schwächen und die Entstehung von Erkrankungen begünstigen. Dabei gibt es unzählige Argumente für den Schutz dieser Arten. Diese Tiere sind wichtig für die Stabilität von marinen Ökosystemen und spielen eine essenzielle Rolle in den Nahrungs- und Kohlenstoffkreisläufen im Meer. Nicht zu vergessen, dass die Anmut dieser Tiere jeden Betrachter mit Freude erfüllt und wir viel von ihrem Sozialverhalten lernen können. Der Schutz dieser Arten erfordert ein gesteigertes öffentliches Bewusstsein und ein Umdenken eines jeden Einzelnen von uns. firmm leistet seit Jahrzehnten wertvolle Arbeit in der Forschung und in der öffentlichen Aufklärung. Ich hoffe, dass meine Masterarbeit einen kleinen Teil zu dieser Arbeit beitragen kann.

Nun da sich die Pandemiesituation zumindest zwischenzeitlich etwas beruhigt hat, lag die Wahl meines diesjährigen Urlaubsortes nicht fern. Ich wollte die Tiere wieder in Natura sehen und wurde von firmm herzlich empfangen. Ein großes Dankeschön an Katharina, Jörn und das ganze firmm-Team. Ihr habt mir eine Woche voller unvergesslicher Augenblicke geschenkt. Jede Ausfahrt war ein Highlight. Große Schulen von
Grindwalen, bei denen ich das ein oder andere Tier von den Fotos wiederentdecken konnte. Gruppen von großen Tümmlern und gestreiften Delphinen, die das Boot für eine Weile begleiten zu schienen und gelegentlich atemberaubende Sprünge aufführten. Und als krönenden Abschluss habt ihr mir am letzten Urlaubstag eine besondere Freude gemacht.

Ich war gerade auf dem Weg zu einem Tauchgang, als ich angerufen wurde, dass die Orcas gesichtet wurden. Ich habe umgehend alles stehen und liegen lassen.

Bisher hatte ich nie das Glück, diese Tiere zu sehen und ihr habt mir damit einen Herzenswunsch erfüllt. Ich danke Euch sehr für diesen Anruf. Dank Euch konnte ich eine Orca-Familie beobachten als sie gerade einen Thunfisch verspeiste. Das Patentier Lucia und ihr Kalb waren auch mit dabei. Auf dem Rückweg nach Tarifa trafen wir dann schließlich noch auf drei Finnwale, die mit hoher Geschwindigkeit in Richtung Atlantik unterwegs waren. Ich hätte mir keinen besseren letzten Urlaubstag wünschen können!

Ein herzliches Dankeschön auch an Jörn! Mit Deiner langjährigen Erfahrung warst du mir bei vielen Fragen eine große Hilfe! Vielen Dank, dass Du Dir diese Zeit für mich genommen hast. Ich danke Euch allen für eine unvergessliche Woche. Eine Woche voller Walsichtungen, interessanten Gesprächen und netten Begegnungen!

Nun war ich insgesamt schon dreimal bei Euch und hatte das Glück, fast alle vorkommenden Delphin- und Walarten zu sehen. Der gewöhnliche Delphin fehlt mir noch. Sprich, ich komme auf jeden Fall wieder!
Ich wünsche Euch eine großartige Walbeobachtungsaison mit vielen schönen Ausfahrten und mit möglichst wenig Levante!

Alles Liebe,
Eva

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