Eindrücke von Ricarda Scholz

Text und Fotos: Ricarda Scholz

Als erstes möchte ich mich ganz doll bedanken für diese unvergessliche, und für mich noch immer kaum zu glauben, schönste Zeit meines Lebens!

Ricarda ScholzDie Organisation und Kommunikation für meinen Beobachtungskurs hat problemlos funktioniert und somit war ich guter Dinge, mich allein auf diese Reise zu begeben! Schließlich war ich kurz davor mir meinen Lebenstraum zu erfüllen — die Begegnung mit Walen und Delfinen auf offener See!
Ich buchte den Kurs Anfang Oktober (01.10.-09.10.2014). Mir war also auch bewusst, den Schwertwalen nicht mehr zu begegnen. Ich hoffte zwar ein kleines bisschen, da sie im September noch einmal gesehen wurden, aber ich ging nicht davon aus.

Als ich Tarifa erreichte, herrschte starker Wind an der Küste. Womit an meinem ersten Kurstag die Ausfahrten ausfielen. Wir wurden aber mit einem wirklich interessanten und informativen Vortrag am Vormittag, und einem wunderbar aufregenden Ausflug zur großen Sanddüne abgelenkt! Sehr lehrreicher und prägender Tag!

Zu meinem Glück solllte sich der Wind in den folgenden Tagen beruhigen. Somit stand den Ausfahrten dann nichts mehr im Weg! Endlich ging es los. Gleich am ersten Tag begegneten wir Tümmlern, Streifendelfinen und in weiter Entfernung auch Grindwalen. Die Tümmler machten ihrem Namen alle Ehre: Sie tummelten sich tatsächlich das ein oder andere Mal am Boot. Der Anblick und die Situation ist unbeschreiblich!

Am nächsten Nachmittag war der Wind wieder etwas stärker, weshalb wir nicht rausfahren konnten. Katharina erzählte uns in einem Vortrag über die Gründung Ihrer Stiftung und was sie bisher alles erreichten. Ab dem nächsten Tag ging es nur noch "bergauf"! Interessant war,dass sich die Grindwale nicht mehr blicken ließen. Katharina vemutete etwas, nämlich dass Schwertwale in der Straße sein müssen. Denn SIE wären der einzige Grund für ihr Verschwinden! Alle meine Sinne waren geschärft! Sollte es wirklich passieren,dass ich Schwertwale zu Gesicht bekomme? Die erste Fahrt am nächsten Vormittag entdeckte die Crew weit weg die Fontänen von ein paar Orcas. Leider verloren wir sie wegen eines riesigen Frachtschiffes, welches an uns vorbei fuhr. Während unserer Pause hofften wir nun auf ein Wunder! Die Gäste, die während unserer Pause raus fuhren, hatten dann bestätigt, was Katharina vermutet hatte: Die Schwertwale sind in der Straße von Gibraltar! Endlich konnten wir wieder raus fahren! Erwartungsvoll und angespannt richteten wir alle die Augen auf den Horizont. Dann endlich die Erlösung! Orcas! Kaum zu glauben! Für uns alle! Grandios! Sie zogen Richtung Atlantik. Wir hatten sie also gerade noch erwischt, bevor sie in die Weite des Ozeans schwammen! Mein Traum ging in Erfüllung! Obwohl ich dies nicht mal erwartet hatte! Ein Orcaweibchen schenkte uns den Anblick ihres Kalbs, bevor sie davon schwammen.

Zauberhaft und magisch war ebenfalls die Begegnung mit den Pottwalen. Währende der ersten Ausfahrten haben wir den einen oder anderen Pottwal in der Ferne sehen können, der jedoch abtauchte,bevor wir ihn erreichten. An meinem letzten Tag schenkte uns das Schicksal die Begegnung mit 2 Pottwalen, die jeweils einige Minuten pausierten. Alle auf dem Boot waren still. Fassungslos, verzaubert, von diesem magischen Moment, ein so riesiges Tier nur wenige Meter vom Boot entfernt, beobachten zu können! Zu aller letzt kreuzten uns 3 kleine Gruppen Gewöhnlicher Delfine! Rasend schnell und so wunderschön! Noch immer zehre ich an diesen Momenten!

Allen, die diese Reise antreten wollen, empfehle ich, keine zu große Erwartungen an die Natur und auch an die Mitarbeiter der Stiftung zu stellen, was das Auffinden der Tiere oder die Wetterlage betrifft. Die Tiere entscheiden selbst, ob und wenn dann wie lange sie sich zeigen. Der Wind kann innerhalb weniger Stunden zu stark werden, um mit dem Boot rausfahren zu können! Auf das kann keiner Einfluss nehmen! Also sollte man sich schon vor der Reise fragen, ob man auch Interesse an Vorträgen und Ausflügen in der Gegend hat.

Pottwal beim Abtauchen

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