Algeciras

Die Industriestadt Algeciras liegt ca. 25 Kilometer von Tarifa entfernt. Aufgrund der Fährverbindungen nach Tanger und Ceuta wird der Tourismus eine immer wichtigere Einnahmequelle der Stadt.

Reste arabischer Bäder, Algeciras

Auch in Algeciras haben diverse Kulturen ihre Spuren hinterlassen. Aus der Römerzeit finden Sie heute noch die Ruinen einer Fabrik zum Einsalzen von Fisch sowie Reste von römischen Brennöfen (hornos romanos) zur Herstellung von Amphoren und anderen Keramikgegenständen.

Von der Zeit der Mauren zeugen Reste arabischer Bäder im Park María Cristina, die Ruinen der alten Stadtmauer und der Moschee Aljama de Algeciras. Wie viele andere Orte in al-Andalus wurde auch Algeciras mehrfach erobert und zurückerobert. Dem setzte Muhammed V. von Granada 1379 ein Ende. Um die Stadt nicht wieder in die Hände der Spanier fallen zu lassen, ließ der damalige Herrscher Algeciras kurzerhand zerstören.

Algeciras war 300 Jahre lang verlassen.

Mehr als 300 Jahre blieb der Ort unbewohnt. Erst als 1704 die in der Nähe gelegene Stadt Gibraltar (dessen Felsen man von Algeciras aus sehen kann) durch anglo-niederländische Truppen besetzt wurde, flohen einige Einwohner in die Ruinen der arabischen Altstadt. Sie ließen sich rund um die Kapelle San Bernardo nieder. Die Kapelle, inzwischen bekannt als Capilla de Nuestra Señora de Europa, steht in der heutigen Altstadt auf der Plaza Alta.

Plaza Alta, Algeciras

Der Ortsname stammt aus dem Arabischen: Al–Yazirat Al Hadra bedeutet “grüne Insel”, womit die Araber ursprünglich ganz Spanien meinten, als sie 711 mit der Eroberung der iberischen Halbinsel begannen. Vom Grün kann man in der heutigen Industriestadt aber nur noch träumen. Der Hafen ist die wichtigste Einnahmequelle von Algeciras und wird auch weiter ausgebaut. Bedeutend ist die regionale Ölraffinerie, welche die Tanker in der Bucht von Algeciras versorgt – in den Gewässern von Gibraltar lassen sich aufgrund der niedrigeren Steuern bessere Preise erzielen.

Trotz des regen Treibens und der Verschmutzung in und um den Hafen leben hier auch Delfine: Vor allem Gewöhnliche Delfine benötigen die Bucht, um ihre Jungtiere vor Haien zu schützen. Mit dem Ausbau des Hafens und der Zerstörung der Seegraswiesen wird den Tieren jedoch immer mehr die Lebensgrundlage entzogen.