Als wir von der holländischen Stiftung „Rugvin“ wegen ihres „Walkot-Botschafter“ Programms kontaktiert wurden, klang es zuallererst skurril und lustig.
Am 06. August hatten wir genügend Zeit, um ausgiebig das Orca-Weibchen Lucia mit ihren beiden Jungen zu beobachten: Lucia fing einen Thunfisch, den sie ihrer etwa 3-jährigen Tochter Estrella weiterreichte.
Einige Orcas in der Straße von Gibraltar haben Segelboote zum Fressen gern. So könnte man ihr neues Verhalten beschreiben, welches sie seit dem Ende des wegen Corona in Spanien verhängten Lockdowns zeigen
Die hier beschriebene Interaktion zwischen diesen beiden Walarten ist kein Einzelfall. Obwohl Orcas die größte natürliche Bedrohung für Pottwale (abgesehen vom Menschen natürlich) sind, wurde auch beobachtet, dass sie von Grindwalen gejagt wurden.
Es gelang ihnen einen sehr großen Thunfisch zu fangen, die Schwanzflosse ragte einem der Weibchen noch aus dem Maul heraus. Sie genossen das Festmahl und waren am Fressen.
In einem Biologiestudium sind Exkursionen und feldbiologische Fahrten häufig an der Tagesordnung. Ich bin der Meinung, dass gerade die Zeit fernab des Hörsaals am lebhaftesten in Erinnerung bleibt und häufig wegweisend ist.
Einer der Schwertwale wirkte besonders neugierig, schwamm etwas zur Seite gelehnt unter dem Boot hindurch und sah uns direkt in die Augen. Dieser Moment brannte sich so stark ein, dass er mich einfach nicht mehr loslassen wollte.
Die Aufregung und Freude im Team steigen alljährlich mit der Nachricht, dass die Orcas in der Gegend gesichtet wurden. Am 07. Juli kam es dann zum freudigen Wiedersehen.
Der Reiseführer „Andalusien“ beschreibt Tarifa wie folgt: "Die Atmosphäre schmeckt ein wenig nach Goa und Australien versetzt mit einem Schuss maurischer Vergangenheit."