Zu Besuch bei den Orcas (24.07-28.07.06)

von firmm Team

Tarifa, 12 Uhr: Die Sonne brennt, der Wind bläst, die Frisur hält in der Salzwassergischt. Schon zum dritten Mal bin ich für eine Woche zu Gast bei "Katharina and the Whales". Der Charme der Meeressäuger in der Strasse von Gibraltar, die Mitarbeiter der Stiftung firmm®, ja sogar das von unvergleichlichen Geruchserfahrungen begleitete Surfer- und Fischerstädtchen Tarifa am südlichsten Zipfel Europas haben es mir irgendwie angetan.

Rein zufällig bin ich über die Tante eines Freundes, welche im Tauchclub Basel Meeresbiologie-Kurse organisierte, hierher gekommen und war überrascht, an einer der meist befahrenen Meerengen derart viele Delfinarten (drei verschiedene), Grindwale und je nach Saison sogar Pottwale und Orcas anzutreffen. Als leidenschaftlicher Taucher und Hobbyfotograf freut es mich, auf diese Weise meinen liebsten Freizeitbeschäftigungen nachgehen zu dürfen und mit meinen Fotos einen klitzekleinen Beitrag für die Stiftung firmm® und den Erhalt der Meeressäuger leisten zu dürfen.

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Links: Gestreifter Delfin Rechts: springender Tümmler (Bilder: Bernd Nies ; www.nies.ch)

Diese Woche haben wir wieder Glück mit dem Wind und es versammelten sich auch die Orcas zu ihrem jährlichen Thunfisch-Festmahl in der Strasse von Gibraltar. Wegen einer morgendlichen Nebelbank über dem Meer klappte die Ausfahrt erst beim dritten Anlauf. Ein dreistündiger Bootsausflug führt uns von Tarifa zu einem Unterwassergebirge, über dem zahlreiche spanische und marokkanische Fischer, teils in kleinen Nussschalen, von Hand mit langen Angelschnüren nach Thunfischen ködern. Die gewitzten Orcas wissen schon längst, dass jemand für sie die mühselige Arbeit des Fischfangs erledigt. Sie warten geduldig bis die ermüdeten Thunfische aus der Tiefe an der Leine zur Oberfläche gezogen werden, um sie dann blitzschnell von der Leine zu knabbern und nur noch die Köpfe mit den Angelhaken übrig zu lassen. Sie sind voll beschäftigt und tauchen mal hier mal da zwischen den Fischerbooten auf, schnappen drei- bis viermal nach Luft und tauchen dann wieder unter.

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Orcas patroullieren um die Fischerboote (Bilder: links: Bernd Nies , www.nies.ch; rechts: Christoph Bosshard )

Die Fotografie von Walen und Delfinen ist hauptsächlich Glückssache: meist tauchen die Tiere nicht dort auf, wo man mit dem Teleobjektiv gerade hinzielt, sind zu weit entfernt, man hat zu spät den Auslöser gedrückt, die Schärfe und Bildausschnitt stimmen nicht oder auf dem schwankenden Boot verliert man schnell das Tier aus dem engen Blickfeld eines Teleobjektives. Aber das Beobachten und Fotografieren der Tiere macht Spass und nach 90% Ausschuss bleiben doch noch einige schöne Bilder übrig. Die Herausforderung steigt, stets noch bessere Bilder als zuvor zu machen und so wird dieser Besuch nicht der letzte gewesen sein.

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Spanische (links) und marokkanische Fischer (rechts) fangen die nächste Mahlzeit für die Orcas (Bilder: Christoph Bosshard ; man beachte rechts in der Mitte das kleine Neugeborene!)

 

Besten Dank an alle Mitarbeiter von firmm® für ihre wertvolle Arbeit!

-Bernd Nies-

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