Wir sind wieder auf dem Meer

von firmm Team

Text: Brigitte nach Notizen von Katharina, Fotos: firmm

Ein Bericht über die ersten zwei Wochen.
Paten aufgepasst: Einige Patentiere wurden bereits gesichtet.

01. April: Saisonauftakt mit drei Fahrten. Die Highlights des Tages waren eine besonders aktive Gruppe von etwa 20 Großen Tümmlern, die wir bei unzähligen Sprüngen beobachten konnten, zwei Pottwale, die wir bei jeweils zwei Fahrten auf der Rückfahrt entdeckten und eine riesige gemischte Gruppe von etwa 120 Tieren bestehend aus Grindwalen und Großen Tümmlern.

Die ersten gesichteten Patentiere der Saison waren die Grindwale Baby Hook, Sierra, Sonja, Pedro, Rikki, Oliver und Franzfin, in dessen Familie auch ein Grindwal Baby schwamm, unser Baby Toni der Saison. Man konnte noch deutlich die senkrechten Geburtsstreifen sehen. Der Kleine schwamm dicht neben seiner Mutter. Es ist immer schön, nach der Winterpause gesunde Neugeborenen zu sehen. Bei den Tümmlern war Delfindame Lolly mit dabei. In den über 10 Jahren, die wir sie bereits kennen, wurde sie bereits drei Mal Mutter. Zu erkennen ist sie leicht an dem Pilz an ihrer Rückenfinne.

02.+03. April: Wir sahen eine Gruppe von schnell springenden Gewöhnlichen Delfinen, die wir eine Weile begleiten konnten. Vor einem Container-Schiff sprangen Tümmler. Man sieht sie oft in den großen Wellen vor Schiffen. Beim sogenannten „Bowriding“ sparen sie Energie, da sie durch den Anschub kilometerweit „mitreisen“ können.
Die gesichteten Patentiere waren: Sonja, Sierra, Rikki, Pedro, Nina, Oliver, Gorro und Vicenta samt ihrem Jungen.

Leider sahen wir auch zwei Grindwale, die gechippt wurden. Bei einem konnte man den Chip noch in
der Rückenflosse sehen. Bei dem anderen war er bereits abgefallen, dennoch konnte man die hellere Stelle ausmachen, an der er befestigt gewesen war. Weiters entdeckten wir einen Grindwal mit einer großen, langen Schramme auf dem Kopf.

Vom 04. bis zum 08. April wehte der Wind so heftig, dass an Ausfahrten nicht zu denken war.

09. April und 10. April: Grindwale, Tümmler, Gestreifte Delfine und ein Pottwal waren die Protagonisten dieser zwei Tage.
Patentiere: In einer Gruppe von Tümmlern, machte Puzzle auf sich aufmerksam. Auch Lolly sahen wir wieder. Die gesichteten Grindwal-Patentiere waren Rikki, Vicenta, Pedro, Sierra, Sonja, Nina, Gorro und Franzfin.

Den 11. April kann man nur mit den Worten «Ein großartiger Pottwal-Tag» beschreiben.

Bei der Mannschaft an Bord entbrannte regelrecht ein Wettbewerb, wer wohl den nächsten Pottwal entdecken würde. Insgesamt hatten wir an diesem Tag sechs Sichtungen der Giganten. Beim Abtauchen kann man gut die unterschiedlich geformten Schwanzflossen sehen, an denen die Tiere erkannt werden können.

Am 12. April gab es wegen aufkommenden Windes nur eine Ausfahrt. Ein Pottwal wurde gesichtet und auch Grindwale, darunter Vicenta.

Unser Marinero David sah am 13. April bei hohen Wellen und starkem Poniente ganz weit weg einen sehr hohen Blas. Diesmal war es jedoch ein anderer Riese: ein Finnwal, der seine Atemluft bis zu 5 Meter hoch ausstoßen kann. Es war eine Mutter mit einem Kalb, die gemächlich nach Osten zogen, also Richtung Mittelmeer. Was ungewöhnlich ist, denn normalerweise ziehen die Tiere um diese Jahreszeit in Richtung Atlantik. Wir konnten sie sehr gut beobachten, da der kleine Finnwal noch nicht so lange unter Wasser bleiben kann und so beide öfter als gewöhnlich an die Oberfläche kamen, um einzuatmen. Da wir ihnen sehr weit gen Osten gefolgt waren, hatten wir einen ungewöhnlich langen Rückweg gegen die hohen Wellen. Direkt vor Tarifa überraschte uns ein großer Schwarm von etwa 30-40 Flamingos, die Richtung Atlantik flogen. Ihre wunderschöne rosa Färbung lieferte eine ungewöhnliche Sichtung.

Der 14. April brachte uns in den großen Wellen (Hileros) surfende Grindwale und einen Pottwal auf der ersten Ausfahrt. Tümmler waren auf der zweiten Ausfahrt zu sehen und auf der dritten Tour dürfte sich dann unser Patentier Observador dem Boot genähert haben. Er drehte sich und schwamm ganz langsam auf uns zu. Der Crew und den Passagieren blieb fast der Atem stehen, als der Koloss schließlich nahe dem Boot abtauchte und seine riesige Schwanzfluke in die Luft streckte.

Die Patentiere des Tages waren Gorro, Sonja und Baby Leila, das erste Tümmler-Baby der Saison.

Eine große gemischte Gruppe von 60 Gestreiften und 40 Gewöhnlichen Delfinen begleitete am 15. April unser Boot, sehr zur Freude der vielen Kinder an Bord. Die Tiere waren uns sehr nahe und man konnte viele Junge ausmachen. Es ist etwas ganz besonders zu beobachten, wie die kleinen Delfine unbeholfen versuchen ihren Müttern nachzukommen. Einfach entzückend. An diesem Vormittag sahen wir außerdem eine große Grindwal Familie, Tümmler und als Draufgabe einen Pottwal, der sich noch eine ganze Weile beobachten ließ. Fünf Arten Meeressäuger in zwei Stunden. Was für eine gelungene Ausfahrt.

Ganz spezielle Gäste hatten wir auf der zweiten Ausfahrt: Das Fernsehteam von „Pia und die wilde Natur“.

Die Filmcrew hatte auch gleich zwei Finnwale vor der Kameralinse, was für ein Glück. Unser Kapitän Antonio hatte die Mutter mit ihrem Kalb genau vor unserem Boot entdeckt. Sie waren Richtung Atlantik unterwegs. Inzwischen hatte der Wellengang stark zugenommen und wir mussten die berüchtigten Hileros durchqueren, um wieder in ruhigeres Gewässer zu gelangen. Pia samt Filmteam kam zu Katharina aufs Flydeck. So konnten sie die riesige Schule von 40 Grindwalen, die sich nahe dem Boot tummelten und sich rollten und „spyhopping“ vollführten, gut beobachten. Katharina beantwortete dazu viele Fragen vor laufender Kamera.

Ein erfolgreicher Tag ging mit der dritten Ausfahrt zu Ende, auf der uns eine aktive Gruppe Tümmler überraschte, die viele Sprünge vollführten.

Unter den gesichteten Patentieren waren Salto, Rikki, Vicenta, Sierra und Fernando.

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