Willkommen in der Saison 2014

von firmm Team

Text: Brigitte Achatz, Fotos: firmm

Wenn die wunderbaren Sichtungen der ersten Ausfahrten auf die ganze Saison schließen lassen, können wir mehr als zufrieden sein, denn dann wird es eine Gute. Gleich auf der ersten Ausfahrt am 28.03 wurden wir, trotz grauem Wetter und bedecktem Himmel, von etwa 80 Großen Tümmlern begrüßt, die uns damit offensichtlich (zu unserer großen Freude) zeigen wollten, dass sie den Winter gut überstanden hatten. Schon wenig später sahen wir auch einige Grindwale mit Kälbern, es gibt also zu unserer Erleichterung Nachwuchs bei unseren residenten Grindwalfamilien.

Neugieriger Tümmler Grindwale begrüßen uns Grindwalbaby mit Geburtstreifen 

Weiter ging es auf den nachfolgenden Ausfahrten mit Sichtungen beider kleiner Delfinarten, den Gewöhnlichen und Gestreiften, die quicklebendig um unser Boot herum sprangen und uns lange begleiteten. Auch der größte aller Zahnwale, der Pottwal, ließ nicht lange auf sich warten.

Schon auf der 3. Ausfahrt machte er uns mit seinem typischen, schräg nach vorne und links gerichteten Blas auf seine Anwesenheit aufmerksam. Alle Anwesenden konnten ihn lange dabei beobachten, wie er an der Oberfläche seinen riesigen Körper mit Sauerstoff volltankte und dann mit erstaunlicher Anmut (für ein so riesiges Tier) abtauchte und dabei seine riesige Fluke zeigte.

Pottwal vor Marokkos Küste Pottwalblas Riesiger Zahnwal Vorbereiten zum abtauchen Ab in die Tiefe 

Wir staunten dann nicht schlecht, als auch noch ein einzelner Flamingo an unserem Boot vorbei flog. Das erste Mal seit 16 Jahren, dass wir das erleben durften. Früher gab es viele Flamingos in der Nähe von Tarifa, jetzt sieht man sie leider nur noch vereinzelt am Rio Jara, auch nur wenn die kiter nicht dort sind.

Am nächsten Tag hatten wir das unglaubliche Glück den gleichen Pottwal gleich noch einmal zu sehen, diesmal ließ er sich noch länger beobachten. Er war anscheinend erst aufgetaucht und dann dauert es an die 10-15 Minuten bis er genug Sauerstoff für seinen langen Tauchgang gespeichert hat. Es wurde eine Ausfahrt der Superlative, denn es schauten auch noch gestreifte Delfine, Pilotwale und ziemlich viele Große Tümmler vorbei.

Am darauffolgenden Tag bekamen dann drei kleine Grindwalkälber und ein Neugeborenes, das erst um die 2 oder 3 Tage alt war, eine Lektion von ihren Müttern. Etwa 18 erwachsene Grindwale wollten den Kleinen unser Boot zeigen, hatten sie doch noch nie ein Whale Watching Boot aus der Nähe gesehen und die Mütter wussten, dass sie bezüglich unseres Bootes keinerlei Bedenken haben müssen und die Kleinen getrost neugierig unser Boot begutachten und inspizieren lassen können. Sie müssen ja lernen, wem sie vertrauen können und wann es doch eher besser ist das Weite zu suchen.

Neugieriger Grindwalblick    Tümmler in Algeciras 

Eine weitere Ausfahrt bescherte uns eine Riesengruppe gestreifter Delfine, die viel Show machten und uns durch Sprünge bei Laune hielten; und auch in Algeciras, in das wir wegen des stürmischen Wetters in Tarifa ausweichen mussten, hatten wir eine ungewöhnliche Ausfahrt mit etwa einem Dutzend neugieriger Großer Tümmler.

Am 12.04 schließlich begrüßten uns viele alte Bekannte. Etliche unserer Grindwale, die man auch durch eine Patenschaft adoptieren kann, sagten zum ersten Mal nach dem langen Winter Hallo. Zuerst sahen wir nur spärlich Tiere, doch als wir schon die Rückfahrt antraten, fanden sie sich alle ein: Edu, Nina, Sierra, Ponce und Baby Hook, Gonzo, Vicente, Fernando, Mocho und Pedro. Eine freudige Nachricht für alle „ Adoptiveltern“, so wissen wir, dass es den Patentieren gut geht und sie wohlauf sind.

Sierra und Ponce Baby Hook Fernando Pedro, Edu und Baby Hook 

Insgesamt waren es etwa 20 Tiere, vor allem Mütter um uns ihre Jungen stolz zu zeigen. Zuerst nur auf der einen Seite, dann auch auf der anderen Seite. Sie belagerten uns so sehr, dass wir nicht einmal wegfahren konnten als wir in der Ferne einen Pottwalblas sahen.

Wir mussten bei ihnen bleiben denn Diego, unser Kapitän, konnte einfach nicht wegfahren; wir wollten doch keinesfalls die Tiere gefährden. Bei uns wird sobald wir uns einer Gruppe Tiere nähern sofort die Schiffsschraube gestoppt damit die Tiere auf gar keinen Fall auch nur der kleinsten Gefahr ausgesetzt werden.

Belagerung der Pilotwale    Spielendes neugeborenes 

So kehrten wir auch an diesem Tag glücklich und zufrieden in den Hafen zurück und freuten uns wirklich sehr, dass uns so viele Patentiere so frisch und munter begrüßt hatten und die Winterzeit gut überstanden hatten.

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