Was tun, wenn ich im Urlaub ein wildes Tier in Not finde?
von firmm Team
Text: Christine Schmid, Fotos: Christine Schmid, Fred Birk
Das andalusische Städtchen Tarifa ist inzwischen ein sehr beliebter Urlaubsort für Spanier und Touristen aus aller Welt geworden. Tarifa und seine Umgebung bieten viel Abwechslung und Outdoor-Aktivitäten. Die Altstadt ist voll mit kleinen, typischen Restaurants und Bars, am Strand sind die „Chiringuitos“ (kleine Strandbars) sehr beliebt, um nach einem langen Tag den faszinierenden Sonnenuntergang zu beobachten. Dort sitzt man auch recht gemütlich, wenn der Wind wieder einmal zu stark ist, um sich an den unendlich langen weißen Sandstrand zu legen.
Andere kommen zum Wind- oder Kitesurfen, zum Wandern, Radfahren oder um die Natur und ihre Flora und Fauna zu beobachten. Ornithologen sind im Frühling und Herbst in ihrem persönlichen Paradies. Und die Wal- und Delfin-Liebhaber wie wir können sogar sieben Monate im Jahr mit dem Boot in die Meerenge fahren, um bis zu sieben Arten von Meeressäugern in freier Wildbahn zu beobachten.
All das hört sich paradiesisch an. Und in den meisten Fällen ist es das auch. Aber hin und wieder passiert es, dass wir Anrufe oder Mails von verzweifelten Touristen bekommen, um uns über gestrandete oder verunglückte Tiere zu informieren und um Hilfe zu bitten. Die typischsten Fälle sind gestrandete Delfine oder Schildkröten am Strand, flugunfähige Geier auf der Straße oder sonstige verunglückte Vögel.
Leider haben wir bei firmm keine Auffangstation, also weder die Möglichkeit noch die Erlaubnis, diese Tiere abzuholen, zu transportieren oder unterzubringen. Also, was tun, wenn man ein verunglücktes Tier findet?
In Andalusien haben wir inzwischen ein geregeltes Protokoll, wie man in solchen Fällen vorgehen muss. Um diese Tiere kümmern sich spezielle Einrichtungen mit Personal, das genau auf die jeweilige Tierart spezialisiert ist. Aber dort kann man nicht direkt anrufen.
- Wenn möglich, am besten mit irgendeiner Referenz wegen der Größe, z. B. eine Münze oder irgendein Objekt, mit dem man die reale Größe des Tieres einschätzen kann.
- Die genaue Position des Tieres bestimmen. Wenn man keinen Anhaltspunkt wie z. B. eine Kilometerangabe an der Straße, ein öffentliches Gebäude oder Ähnliches findet, kann man mit dem Handy den Standort festhalten.
- Im Anschluss die Notrufnummer 112 wählen. Diese Nummer ist europaweit kostenlos.
- Dort schildert man den Vorfall:
- Welches Tier?
- Wo?
- Wie groß?
- In welchem Zustand?
Die Person, die den Notruf entgegennimmt, wird umgehend die zuständige Stelle informieren und mit der Rettung oder Bergung beauftragen.