Traumzeit

von firmm Team

Text und Fotos: Dominik Aschenbrenner

Vor einigen Wochen bekamen wir ein E-Mail von Dominik, der uns bat uns einen Song anzuhören, den er über Killerwale geschrieben hat. Da uns das Thema Delfine in Gefangenschaft sehr am Herzen liegt, waren wir gleich von seiner Musik begeistert. Im folgenden Text beschreibt er wie es zu der Entstehung des Liedes gekommen ist:

Der Begriff „Traumzeit“ findet seinen Ursprung in der Mythologie der Ureinwohner Australiens.

Orca unter Wasser

Aborigines halten ihr Leben und Denken nicht in Büchern fest, sondern geben wichtige Ereignisse durch Erzählungen der Traumzeit-Legenden von Generation zu Generation mündlich weiter. Die Idee dieser faszinierenden Kultur wollte ich in Form eines Songs umsetzen.

Den Drang zum Stift zu greifen, verspüre ich meist aus einer tiefen Emotion heraus oder nach einem besonderen Erlebnis. Das war auch bei „Traumzeit“ der Auslöser. Im März 2018 reisten meine Freundin und ich mit dem Auto durch Westaustralien. Nachdem wir uns ein paar Jahre zuvor, in den USA, bewusst gegen den Besuch in einem der Themenparks entschieden hatten, hielten wir während des Roadtrips Ausschau nach nachhaltigen Whale-Watching-Angeboten. Zunächst konnten wir allerdings nichts Überzeugendes finden, was sich von diesen typischen Unterhaltungsfahrten abhob.

Orcas in Westaustralien

Als wir es schon beinahe aufgegeben hatten, ergab sich in einem kleinen unscheinbaren Ort, der lediglich auf der Durchreise lag, die Gelegenheit mit einer Meeresbiologin rauszufahren. Nach acht Stunden schwerem Seegang tauchte dann plötzlich ein ganzer Orca-Pod in der Ferne auf. Einer der Schwertwale wirkte besonders neugierig, schwamm etwas zur Seite gelehnt unter dem Boot hindurch und sah uns direkt in die Augen.

Dieser Moment brannte sich so stark ein, dass er mich einfach nicht mehr loslassen wollte.

Je eindringlicher ich mich im Nachgang mit dem Thema Wale in Gefangenschaft beschäftigte, desto kritischer wurde mein Blick gegenüber Delfinarien oder ähnlichen Unterhaltungseinrichtungen.

Ab hier nahm der Songwriting-Prozess eine drastische Wendung. Um die Wirkung weiter zu verstärken, entschied ich mich das Ganze aus der Ich-Perspektive zu erzählen. Mir ist bewusst, dass ein Song die elektrisierende Begegnung, die mich in meinem Umdenken bestärkt hat, nicht ersetzen kann. Vielleicht konnte ich auf meine Weise beitragen, ein Bewusstsein für dieses Thema zu schaffen?!

Den Song könnt Ihr Euch über folgenden Link anhören: Traumzeit by Dommie Bars (song.link)

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