Sensationelle ORCA Tage!
von firmm Team
Text: Brigitte Fotos: firmm
Als wir am Samstag, dem 24.Juli, um 10.00 Uhr zur dreistündigen Ausfahrt aufbrachen, waren außer vier marokkanischen Pateras (kleine Holzboote, die zum Fischen verwendet werden) keine Fischer weit und breit zu sehen. Die Spanier fischen samstags und sonntags nicht und auch die illegalen Thunfisch-Fischer waren nicht auf dem Meer.
Die kleinen Pateras waren weit verstreut, schon seit einer Woche hatten wir nur wenige von ihnen gesehen. Und so fanden wir die Orcas schließlich, wie sie allein am Thunfisch-Jagen waren. Es waren diverse Gruppen unterwegs, alles Weibchen mit ihren Jungen. Auch Lucia war dabei, mit ihrem Baby, das wir spontan Manuela tauften. Es gelang ihnen einen sehr großen Thunfisch zu fangen, die Schwanzflosse ragte einem der Weibchen noch aus dem Maul heraus. Sie genossen das Festmahl und waren am Fressen. Insgesamt sahen wir an diesem Tag 15 Orcas, darunter waren fünf Junge und die neugeborene Manuela. Camorro, das stattliche Männchen dieser Gruppe schwamm abseits, weit weg in Richtung Tanger. Dort war er allein am Fischen.
Mit dem Wissen, wo die Orcas waren, fuhren wir dann auch auf der anschließenden zweistündigen Fahrt in dasselbe Gebiet in westlicher Richtung. Und tatsächlich trafen wir alle 15 Orcas wieder an. Da die Gäste auf dieser Tour keine Orcas erwartet hatten, war die Überraschung und Freude umso grösser, als sie über Lautsprecher angekündigt wurden. Und so war auch diese Ausfahrt eine absolute Sensation.
Am 30. Juli hatte der Nebel Tarifa so stark eingehüllt, dass wir die ersten Ausfahrten des Tages absagen mussten. Kurz vor der dritten Ausfahrt um 15.00 Uhr lichtete sich der Dunst schließlich und der geplanten dreistündigen Tour stand nichts im Wege. Sofort machten wir uns auf gen Westen, um die Orcas zu suchen. Wir fanden sie auch tatsächlich inmitten vieler Fischerboote. In kleinen 4-5er Grüppchen waren insgesamt etwa 18 Orcas am Fressen. Es war eine Freude sie zu beobachten. Als wir schon die Rückfahrt angetreten hatten, sahen wir auf 11 Uhr nochmals eine Gruppe Orcas auf uns zuschwimmen. So dachten wir zumindest. Denn wie sich herausstellte, waren es keine Schwertwale, sondern Grindwale. Uns überraschte der Anblick der Tiere etwas, denn normalerweise sind sie so weit im Westen nicht anzutreffen. Das Außergewöhnlichste war jedoch, dass sie mit schneller Geschwindigkeit auf die Orcas zu schwammen, so als wollten sie sie verjagen.
Zu Beginn der anschließenden Tour wussten wir, dass die Grindwale die Orcas wohl noch weiter nach Westen getrieben hatten. Da das Wetter gut war und die Wellen nicht zu hoch, fuhren wir trotzdem in das Gebiet und kamen gut voran. Es waren kaum mehr Fischer auf dem Wasser. Auf unserem Weg begegneten wir einer Gruppe gewöhnlicher Delfine. Die Orcas waren nicht zu sehen. Als wir auf der marokkanischen Seite bereits Tanger passiert hatten und auf der spanischen Seite schon an Zahara de los Atunes vorbei waren, sahen wir sie: Lucia mit Manuela und 5 weiteren Orcas. Die Atmosphäre war ganz anders als auf der vorigen Fahrt mit den vielen Fischern um uns herum. Viel ruhiger. Zwei Junge kamen zu uns hinten ans Boot und spielten im sprudelnden Wasser des Hecks. Und so ging ein weiterer erfolgreicher „Orca“-Tag zu Ende …