Kindermund tut Weisheit kund (Teil sieben)
von firmm Team
Text: Edeltraud Konradt, Fotos: firmm
Es gab Fragen nach den Attacken der Tiere aus den Medienberichten. Der Orca ist gefürchtet und er fasziniert zugleich. Seine Jagdmethoden sind vielseitig und schlau. Aber zuerst zu den Attacken: Ja, es gibt sie, diese Interaktionen mit Booten. Dazu gibt es im Blog vom Sep.2024 einen Artikel auf der firmm-Webseite: Die Orcas der Saison. Faszinierend und so gar nicht gefährlich.
- der Karateschlag: wird vor allem bei Haien und Rochen angewandt und besteht aus zwei Teilen: zuerst wird unter dem Beutetier ein Wirbel erzeugt, der es an die Wasseroberfläche treibt. Dann folgt ein gezielter Hieb mit der Schwanzflosse, der die Beute bewusstlos macht.
- einen Köder auslegen: erbrochene Fisch-Stückchen auf die Wasseroberfläche spucken und dann geduldig warten, bis ein Vogel sich die Reste holen will. Danach nur zuschnappen.
- die eigene Ausdauer nutzen: Der Blauflossen-Thunfisch ist schnell und wendig. Hier nutzt der Orca seine Ausdauer um den Fisch zu ermüden.
- ein Fischkarussell in Gang setzen: Fischschwärme werden geteilt und durch Umkreisen immer enger zusammengetrieben. Danach warten die Orcas auf den richtigen Moment, um mit der Schwanzflosse zuzuschlagen. Die getroffenen, absinkenden Fische werden von anderen Orcas geschnappt.
- Schnappen von den Leinen der Fischer: Kommt nur hier in der Straße von Gibraltar vor. Orcas umkreisen die Fischerboote, bis die Fischer den an der Leine hängenden Thunfisch auf 25 bis 20 Meter aus der Tiefe hochgezogen haben. Dann tauchen sie ab und beißen den Fisch von der Angelleine. Genau unter dem Kopf, denn er hat gelernt, dass im Kopf der Haken steckt und so würde er sich an ihm selbst verletzen.
Noch Allgemeines zum Orca:
Es gibt verschiedene Kulturkreise:
Fisch- und Fleischfresser. Die Orcas bei uns in der Straße von Gibraltar sind Fischfresser. Sie mögen ja, wie ihr sicher wisst, den Blauflossen-Thunfisch.
Sie sind sehr intelligente und soziale Tiere und erlernen die Sprache des Rudels, deren Jagdtechniken und Methoden. Die sozialen Regeln im Rudel umfassen das Teilen von erbeuteter Nahrung und das Versorgen von kranken und alten Mitgliedern. Es sind die ältesten Weibchen, die so eine Familie anführen.
Die Kinder haben jedes Jahr andere neue Fragen, die noch nicht beantwortet worden sind.
So wurde ich gefragt:
Ganz einfach ausgedrückt: Schiffe sind innen hohl und haben eine bauchige Form. Durch die Form des Schiffes (die so viel Wasser verdrängt, wie das Schiff selber wiegt plus die Ladung die es transportiert) wird ein Auftrieb erzeugt, der das Schiff auf dem Wasser hält.
Delfine haben eine glatte mit einer mikrobiellen Schutzschicht versehene Haut. Das Berühren kann diese zerstören und somit Krankheiten begünstigen. Wenn die Haut aufgerissen wird (durch Schmuck oder Fingernägel), können sich Infektionen oder Bakterien bilden. Das Risiko der Krankheitsübertragung (z.B. Infektionen der Atemwege) vom Menschen auf den Delfin und umgekehrt ist hoch. Die Haut von Delfinen ist außerdem aufgrund ihrer Nervenenden sehr empfindlich.
Delfine sind wilde Tiere, keine domestizierten Tiere, und sollten auch als solche behandelt werden. Sie können aggressiv gegenüber Menschen und anderen Delfinen sein und es könnte dadurch beim Anfassen zu Verletzungen kommen.
Ja leider, es kommt manchmal vor. Im Mai diesen Jahres konnten wir einen Pottwal sichten, der eine etwa 40 cm breite und etwa 15cm tiefe Wunde auf dem Rücken hatte, die vermutlich von einer Schiffsschraube verursacht wurde. In den Wochen danach sahen wir ihn immer mal wieder, leider vertiefte und verbreiterte sich seine Wunde mit der Zeit. Anfang Juni wurde ein verendeter Finnwal vor die vorgelagerte Insel in Tarifa angeschwemmt. Die Todesursache ist nicht bekannt. Leider gab es auch einen Unfall mit einer Fähre, die einen Pottwal überfahren hat. Der Wal trug so schwere Verletzungen davon, dass er verstarb.
Ja können sie. Der Pottwal z.B. erbricht Ambra. Die unverdaulichen Teile wie Schnäbel von Tintenfischen und Kraken werden im Ambra eingebettet. Im Darm einzelner Pottwale können bis zu 400 kg Ambra enthalten sein. Solche Mengen führen zum Darmverschluss und das kann zum Tod der Tiere führen. Wenn der Pottwal diesen Ambra Klumpen erbricht, kann er viele Jahre in den Meeren treiben, bis er an die Küste geschwemmt wird. (Quelle: Wikipedia)
Wal Kot ist einzigartig im Tierreich. Er ist rosafarben bis leuchtend orange und eher flüssig, so dass sich wolkenartige Schleier auf dem Wasser bilden. Und pupsen müssen sie auch, denn überschüssige Gase müssen auch bei den Meeressäugern entweichen. Übrigens Wal Pupse machen auch ein Geräusch.
Der Wal Kot ist ein guter Dünger für die Meere und ist auch gut für unseren Planeten. Der Kot hilft dem Phytoplankton zu wachsen. Je mehr Phytoplankton es im Meer gibt, desto mehr CO2 wird der Atmosphäre entzogen und desto mehr Sauerstoff wird produziert.