Kindermund tut Weisheit kund (Teil acht)
von firmm Team
Text: Edeltraud Konradt, Fotos: und Zeichnungen firmm
Auch in diesem Jahr waren die Orcas noch ein Thema. Es gab Fragen zu den Interaktionen der Meeressäuger.
Ja und Nein. Theorien gibt es einige, aber genaueres weiß man nicht. Heute gibt es für Segler eine App, die anzeigt wo die Orcas sich aufhalten, so können sie die Gebiete umfahren.
Es hat mich deshalb besonders gefreut, wenn mir auch andere Fragen gestellt wurden., die sich nicht um die Interaktionen der Orcas drehen. Die häufigste Frage richtete sich nach der besten Tageszeit, wann man die Tiere sehen kann.
Die Straße von Gibraltar hat eine geschätzte Fläche von 1.400 Quadratkilometern und ist der Lebensraum von 4 Delfinarten, die sich dort ganzjährig aufhalten. Unabhängig von Tag, Nacht oder Stundenrhythmus. Zuzüglich dreier Walarten, die zu verschiedenen Jahreszeiten hier sind. Wo genau die Tiere sich aufhalten, wenn wir hinaus fahren, wissen wir nicht. Wir müssen sie suchen.
Überwiegend ist es wohl der weiße Hai, der für den Orca von Nutzen ist. Bis zu 30% seines Körpergewichtes ist Leber, die für den Orca eine ganze Mahlzeit darstellt. Sie ist reich an Omega 3 Fettsäuren, die bekannt für ihre gesundheitlichen Vorteile sind. Sie unterstützen die Herzgesundheit und verringern Entzündungen. Ferner enthält die Leber viele Vitamine, darunter A, D und E und Alkylglycerole, die eine immunstärkende Wirkung haben.
Delfine sind kleine Zahnwale und leben in allen Meeren außer im Eismeer. Eine Ausnahme bildet hier der Orca (der ja auch ein Delfin ist, nämlich der größte), der auch in der Arktis und Antarktis vorkommt.
Menschen, die sich mit der Beobachtung der Meeresbewohner beschäftigen, haben ein geübtes Auge und erkennen die Tierart an der Körpergröße, der Körperfarbe und der Form. Auch die Finne, die Schwanzfluke und der Blas geben dem Experten wertvolle Informationen.
Jede Walart hat einen speziellen Blas, das ist der Luftausstoß beim Auftauchen. Der Blas ist ein wichtiges Erkennungszeichen. Zahnwale haben nur eine Nebelfontäne, da sie nur ein Blasloch haben. Bartenwale haben hingegen zwei, darum ist der Blas doppelt und in einer V-Form.
Aber nein, Delfine haben Ohren, sie sind aber am Kopf nicht sichtbar. Sie haben eine spezielle Art von Hörorgan, das es ihnen ermöglicht unter Wasser zu hören. Das äußere Ohr ist nur eine kleine Vertiefung. Sie haben jedoch auch ein Mittel- und ein Innenohr.
Delfine können Schallsignale unter Wasser detektieren, indem sie die Vibrationen des Wassers mit ihrem Unterkiefer und ihrem Schädel aufnehmen. Diese Vibrationen werden dann an das Innenohr weitergeleitet, wo sie verarbeitet werden. Auf Grund ihrer hervorragenden Hörfähigkeiten und ihrer Fähigkeit Schallsignale zu erzeugen und zu entdecken, sind sie sehr gute Jäger.
Sie beherrschen:
- Echolokation:
Delfine verwenden Echolokation, um ihre Beute zu lokalisieren. Sie erzeugen hohe Frequenzen, die von den Objekten unter Wasser reflektiert werden und analysieren dann diese zurückgeworfenen Schallsignale.
- Kommunikation
Delfine verwenden auch Schallsignale, um miteinander zu kommunizieren. Sie können verschiedenen Laute erzeugen um ihre Position, ihre Stimmung und ihre Absichten zu signalisieren.
Insgesamt sind die Ohren von Delfinen ein wichtiger Teil ihres komplexen Sinnsystems, das es ihnen ermöglicht unter Wasser zu navigieren, zu jagen und zu kommunizieren.
Auf unseren Fahrten sehen wir nicht selten auch Schildkröten, es sind vor allem die Unechten Karettschildkröten (Caretta Caretta). So fragte mich ein Mädchen, das ganz aufgeregt von der Fahrt kam:
Schildkröten sind Lungenatmer, also müssen sie regelmäßig an die Wasseroberfläche um zu Atmen. Unter veröffentlichten Publikationen fand ich folgende zwei Informationen: Unechte Karettschildkröten tauchen wenn sie aktiv sind etwa 5-40 Minuten, aber während des Schlafes können sie 4 bis 7 Stunden unter Wasser bleiben, indem sie ihren Herzschlag stark verlangsamen.
erklärte mir ein ca. 8-jähriges Kind.
Na ja, gefährlich nicht, aber auch nicht harmlos. Fakt ist, Riesenkraken stehen bevorzugt auf dem Speiseplan der Pottwale. Aber so einfach lässt sich der Krake nicht verspeisen. Er wehrt sich, indem er seine Riesententakel um den Wal wickelt, um sich festzuhalten und um dem Wal Gegenwehr entgegenzubringen. Er kämpft um sein Leben und will den Wal zum Aufgeben veranlassen.
So entstehen die Saugnapfabdrücke an den Körpern der Pottwale, mitunter sind es bis zu 10 cm große Abdrücke. Am Strand vor Australien wurde ein verendeter Pottwal angespült, der so große Abdrücke aufwies.
Zu fast allen Themen des Vortrages hatte ein ca. 5-jähriger Junge einen Kommentar, noch bevor ich loslegen konnte. So rief er mir entgegen:
Stimmt, dem habe ich nichts hinzuzufügen.
Der Kleine hat wohl schon viele Bücher über Wale und Delfine gelesen…
sagte ein 7-jähriges Mädchen. Auf meine Nachfrage „Was meinst du mit stabil?“, erklärte sie
Die Knochenstruktur der Delfine ist ein wichtiger Teil ihrer Anpassung an das Leben im Wasser. Sie haben schwere, dichte Knochen, die ihnen helfen im Wasser zu tauchen und zu schwimmen. Diese Knochen sind oft kompakter als die von Landtieren. Der stromlinienförmige Körper der Delfine hilft ihnen den Wasserwiderstand zu minimieren, was die Stabilität im Wasser erhöht und die Schwimmbewegungen erleichtert. Die hydrodynamische Form der Knochenstruktur von Delfinen ist so angepasst, dass sie dem Druck des Wassers standhalten kann.
Wenn sie in die Luft springen und sich dann aufs Wasser platschen lassen, fallen Parasiten von der Haut ab. Auch wenn Delfine jagen, springen sie aus dem Wasser, um Geschwindigkeit aufzunehmen. das Geräusch des Aufklatschens schreckt die Fische auf und treibt sie enger zusammen und somit sind sie leichter zu fangen.
strahlte mich ein Junge an.
Das vermeintliche Lächeln ist die rundliche Form ihrer Schnauze, die am Ende eine nach unten gezogene Falte hat. Es ist ihre Anatomie, einfach die Form ihres Delfinschnabels. Er lächelt nicht und schaut auch nicht freundlich.
Delfine nehmen ihre Umgebung ähnlich wie Menschen oder Primaten war. Sie können gut sehen, trotz geringer Weitsicht.
Delfine passen ihr Verhalten im Winter an die veränderten Umweltbedingungen an. So ziehen manche Delfinarten in wärmere Gewässer, um z.B. ihre Jungen zur Welt zu bringen. Die Delfine hier in der Straße von Gibraltar sind auch im Winter hier, sie verlassen ihren Lebensraum nicht.
-) die Haie, speziell der weiße Hai, den es auch in der Straße von Gibraltar geben soll. Nein, sehen kann man ihn hier nicht, und ins Boot springt er auch nicht.
-) die Blauwale, die durch ihre Größe beeindrucken. Der Wal hat ein Herz, das so groß ist wie Papas Auto. Das Herz eines Blauwals wiegt ca. 400 bis 500 Kilo und ist 1,5 Meter lang, 1,2 Meter breit und 0,7 Meter dick.
-) die Orcas, von den Kindern oft Killerwale genannt, und von denen sie gerne erzählen. Nein, Orcas sind keine Killer. Der Name ist entstanden, weil es auch fleischfressenden Orcas gibt, die andere Meeressäuger töten, um sie zu fressen.