5 Arten in einer Ausfahrt!

von Sonja Van Den Bossche

Text & Bilder: SONJA VAN DEN BOSSCHE

TARIFA – 26. JUNI 2016:

Nach der Jungfernfahrt des neuen Bootes von firmm, der firmm Vision am Freitag und einigen erfolgreichen Ausfahrten auf diesem Boot mit Unterwassersicht am Wochenende, fuhr firmm  auf der letzten Ausfahrt am Sonntagnachmittag wieder mit der alten und bewährten firmm Spirit, welche wie die Visión Submarina die aktuellsten Sicherheitsanforderungen erfüllt, zu den Walen und Delfinen in der Straße von Gibraltar. Niemand ahnte wie die Fahrt werden würde, doch sie wurde großartig…

Um 16 Uhr verließen wir den Hafen von Tarifa und passierten an seinem Eingang die Statue El Sagrado Corazón de Jesús. Die Skulptur beschützt die Schiffe die in den Hafen hineinkommen und ihn verlassen, insbesondere die Fischerboote. Wenn ich mit firmm aufs Meer fahre, schaue ich jeweils zu ihr auf, in der Hoffnung dass sie mich und meine Mitreisenden beschützt, und ich bin dankbar wenn wir sicher vom Meer zurückkehren. Die Statue ist mit ihren 25 Metern Höhe besonders beeindruckend. 

Die firmm Vision im Hafen von Tarifa Die Statue El Sagrado Corazón de Jesús beim Hafeneingang von Tarifa 

Einige Minuten nach unserem Aufbruch lagen dann das Mittelmeer und der Atlantische Ozean groß und gewaltig vor uns. Die firmm Spirit fuhr mit voller Geschwindigkeit. Circa eine halbe Stunde später stoppte der neue Kapitän von firmm, Antonio M. Reyes das Boot. Durch die Lautsprecheranlage erklang die Stimme von Katharina Heyer. „Eine sehr große Gruppe von gestreiften Delfinen kommt auf uns zu“, sagte sie. Der Kapitän manövrierte das Boot mit Finesse parallel zu den Delfinen in die beste Position damit die Touristen die Tiere gut beobachten konnten. 

Einige Zeit später mischte sich eine Gruppe von gemeinen Delfinen mit ihren charakteristischen pastellgelben und grauen Mustern unter die gestreiften Delfine. Von diesem Moment an war überall im Wasser Bewegung; hunderte Delfine welche in dieselbe Richtung schwammen und kurze Sprünge machten, entweder um Energie zu sparen oder um schneller zu werden. Es war eine Freude ihnen zuzuschauen.

Gestreifte Delfine Eine große Gruppe von gestreiften und gemeinen Delfinen 

Wir verließen dann die gemischte Schule von gemeinen und gestreiften Delfinen und machten uns auf den Weg um noch andere Meeressäugetiere auf unserer zweistündigen Ausfahrt zu finden. Das Meer war unruhig und die firmm Spirit forderte die Wellen heraus, schnitt sie oder sprang über sie hinweg, alles mit angemessener Geschwindigkeit.

Es dauerte nicht lange bis wir einige Grindwale entdeckten. Welch ein Verhaltensunterschied zwischen den Grindwalen und den lebhaften und schnell schwimmenden Delfinen die wir zuvor gesehen hatten! Die Grindwale waren ruhig und schwammen sehr langsam. Das ermöglichte den Leuten die Tiere schön zu fotografieren. Wenn die Grindwale nahe ans Boot schwammen und Luft aus ihren Lungen stießen, konnte man sie sogar Atmen hören. Ihre tiefen und lauten Atemgeräusche bringen mir immer wieder ins Bewusstsein wie stark diese Kreaturen sind. 

Nach einer Weile gesellten sich große Tümmler zu den Pilotwalen, und ich bekam den Eindruck dass fast die gesamte Walpopulation die sich hier in der Straße von Gibraltar aufhält, während unserer Fahrt auftauchen würde. Und tatsächlich sollte es so sein…

Ein großer Tümmler Pilotwale 

Wir hatten bereits eine Stunde mit den Tieren genossen als Katharina auf ihre übliche sanfte Art und Weise verkündete: „Es ist nun Zeit uns von den Walen und Delfinen der Straße von Gibraltar zu verabschieden und uns auf den Rückweg nach Tarifa zu machen.“ Aber dann entdeckte sie einen Blas, und zwar von einem Pottwal!

Das firmm Boot fuhr sofort in die Richtung des Pottwals, und bald schon entdeckten wir ihn. Um den Koloss zu respektieren hielten wir jedoch genügend Abstand während wir ihn beobachteten. Der gigantische Wal lag an der Wasseroberfläche und holte Luft. Wir konnten seinen Kopf auf der linken und seinen Buckel auf der rechten Seite ausmachen. Die Fotokameras gezückt und bereit ein Bild zu schießen warteten alle gespannt auf den großen Moment in dem das Tier abtauchen würde;  und dann endlich neigte der Pottwal sich nach vorne, tauchte ab und zeigte uns seine riesige Schwanzflosse. Prachtvoll!

Ein Pottwal an der Wasseroberfläche  Der Pottwal beim Abtauchen (1) Der Pottwal beim Abtauchen (2) Der Pottwal beim Abtauchen (3) Der Pottwal beim Abtauchen (4) 

Es war in der Tat eine speziell schöne Sichtung die firmm mit ihren Gästen an diesem Tag machte. Auch für mich war es ein perfektes und fantastisches Wochenende mit der Stiftung. Nicht nur hatte ich fünf der sieben verschiedenen Arten von Meeressäugetieren die es in der Straße von Gibraltar gibt auf ein und derselben Ausfahrt gesehen; sondern tags zuvor sah ich auch noch einen schlafenden Pottwal der an der Wasseroberfläche lag und dessen riesigen quadratischen Kopf man gut ausmachen konnte. Das waren zwei komplett neue Erfahrungen innerhalb nur weniger Stunden.

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