Riesen im Juni
von firmm Team
Text: Brigitte nach Notizen von Katharina, Fotos: firmm
Einen Finnwal zu beobachten, ist immer etwas ganz Besonderes, da man diesen Bartenwal nicht so häufig zu Gesicht bekommt. Er ist der Wal, den wir hier in der Straße von Gibraltar von allen sieben Arten wohl am seltensten sehen. Wir hatten die Riesen in dieser Saison auch schon vermisst und hofften, dass es bald zu einer Begegnung kommen würde. So geschah es, dass unser Kapitän Antonio, der immer nach Finnwalen Ausschau hält, am 14. Juni nicht auf dem Boot war. Die anderen Crew-Mitglieder machten sich einen Spaß und schickten ihm vor der Abfahrt des Bootes um 10.00 Uhr eine Nachricht, dass heute der Tag sei, an dem wir den ersten der Saison sehen würden. Und sie sollten Recht behalten. Um 11.20 Uhr entdeckten wir drei Finnwale die Richtung Westen schwammen. Sehr zum Vergnügen und zur Schadenfreude der Crew und zum Ärgernis Antonios.
In der zweiten Juni-Hälfte wurden wir tatsächlich mit vielen Sichtungen von den beiden großen Walen beschenkt. Am 18. Juni sahen wir je einen Pottwal pro Ausfahrt, am 20. einen um 11.05 Uhr. Es wurde aber noch besser. Der 22. Juni bescherte uns auf der ersten Ausfahrt einen Pottwal und gleich 15 Minuten nach Start der 2. Exkursion einen Finnwal, der in Richtung Westen schwamm, wie es zu dieser Jahreszeit üblich ist. Dann ging es Schlag auf Schlag. Ein Pottwal um 13.50, der nächste um 14.05 und dann noch einer um 14.10. Und so ging es auch am nächsten Tag weiter.
Am 23. Juni hatten wir auch das Vergnügen drei der riesigen Zahnwale zu sehen. Den ersten konnten wir gut beobachten, dann sahen wir noch einen weiter in einiger Distanz und noch einen in der Ferne. Am 25. waren es wieder die Finnwale, die uns begeisterten: Nach einer bereits sehr guten Fahrt mit Grindwalen und Großen Tümmlern, wir befanden uns bereits auf der Rückfahrt, machten wir von Weitem einen Blas aus. Es war eine Mutter mit ihrem Jungen. Danach entdeckten wir in der Entfernung drei weitere Fontänen. Der Blas von beiden Großwalen ist in der Straße von Gibraltar leicht von allen anderen zu unterscheiden, denn nur der Finnwal hat zwei Blaslöcher in der Mitte des Kopfes und nur der Pottwal hat sein Blasloch versetzt. Links vorne, sodass die ausgestoßene Atemluft in einem Winkel von 45 Grad nach links geht.
Schließlich holten wir die Tiere ein, die schnell in westliche Richtung schwammen. Für die Gäste an Bord bot sich nach einer ohnehin schon guten Fahrt, ein richtiges Finnwal-Spektakel. Die in die Höhe gesprayte Atemluft der drei Bartenwale war ein besonderer Abschluss des Tages.
Am 28. Juni überraschte uns ein Pottwal und am Tag darauf zogen wieder zwei Finnwale an uns vorbei. Am letzten Tag des Junis erwartete uns schon bei der Abfahrt um 16.00 Uhr ein wunderbarer Moment. Wir ließen der großen Fähre, die von Tarifa aus nach Tanger fährt, die Vorfahrt und reihten uns nach ihr ein, um den Hafen zu verlassen. Kurz danach entdeckten wir im Kielwasser der Fähre wieder zwei Finnwale. Die Fähre nahm schnell Geschwindigkeit auf und verschwand, wir jedoch konnten die Tiere noch ein Stück begleiten und beobachten. Auf dieser Ausfahrt sahen wir außerdem nach langer Zeit wieder eine Schule Gestreifter Delfine und eine große Gruppe Grindwale, die aus etwa 20 Tieren samt Neugeborenem bestand.