Eine Wanderung an der Küste

von firmm Team

Text: Brigitte, Fotos: Philippe Bazire und Dagmar Kossow

Am ersten windigen Tag, an dem keine Ausfahrten stattfinden konnten, waren die sieben Teilnehmer der ersten Intensivwoche 2024 sehr interessiert an einer Exkursion mit unserem neuen Meeresbiologen José Manuel. Viele die firmm schon seit Jahren kennen, fragen sich jetzt wahrscheinlich, was denn aus Jörn geworden ist, der seit 2003 der Meeresbiologe der Stiftung war: Er ist Anfang des Jahres zurück in seine zweite Heimat Uruguay gegangen. José hat deshalb im April Jörns Job übernommen.

Zum ersten Mal fuhren Katharina und er mit den Intensivwochen-Teilnehmern nach Barbate. Auch für uns war es ein neuer Ausflug, also waren wir gespannt. Wie entstand nun aber die Idee, ausgerechnet nach Barbate zu fahren? Einen Tag zuvor war David, einer unserer Mechaniker, der aus eben diesem Fischerort kommt, mit einem kleinen Boot zum Fischen aufs Meer hinausgefahren. Er befand sich gerade in der Nähe der dort stehenden Almadraba, als plötzlich die Orcas auftauchten. Er war sehr beeindruckt die größten aller Delfine so nah zu sehen. Normalerweise steht er mit Katharina ganz oben auf dem Flydeck der VISION, mit einem gebührenden Abstand zu diesen Tieren.

Doch in dem kleinen Fischerboot konnte er ihre Größe erst so richtig begreifen, besonders, als sie direkt unter ihm durchtauchten. Er hatte erheblichen Respekt, als er da so in seinem kleinen Boot saß.

Ganz begeistert schilderte er uns am nächsten Morgen, wie ehrfürchtig ihn das Erlebnis gestimmt hatte und wie beeindruckt er davon war.

Da wir daher also wussten, wo sich ein Teil der Orcas gerade herumtrieb, beschlossen wir mit den Teilnehmern der Intensivwoche nach ihnen Ausschau zu halten.
In Barbate gibt es im Naturpark “Parque Natural de la Breña y Marismas del Barbate” einen schönen Wanderweg, den „Sendero Del Acantilado“ der immer am Meer entlang leicht bergauf bis zu einem Aussichtspunkt führt.

Dorthin machten wir uns auf. Die Autos wurden auf einem von Kameras bewachten Parkplatz im Hafen von Barbate geparkt und schon ging es los. Zuerst folgten wir einem schmalen Weg, der parallel zu der „Playa de Hierbabuena“ führt, an verschiedenen Büschen vorbei.

Dadurch, dass es einige Wochen vorher richtig stark geregnet hatte, war alles wunderbar saftig grün. Die Blumen blühten in den schönsten kräftigen Farben, es gab alle Schattierungen von rosa, violett und auch gelbe und weiße konnte man sehen. Eidechsen rannten uns über den Weg und die vielen verschiedenen Vögel durchbrachen mit ihrem Gezwitscher die sonst perfekte Stille.

Nach einiger Zeit ging der Weg sanft bergan. Auf der einen Seite glitzerte uns das Meer des Atlantiks entgegen und auf der anderen Seite erfreute das satte Grün der Pinien unsere Augen.
An der höchsten Stelle steht man etwa 100 Meter hoch über dem Meer auf den Klippen. Hier befindet sich neben dem Torre de Tajo, einem etwa 13 Meter hohen Wachturm aus dem 16. Jahrhundert, ein Aussichtspunkt, von dem man einen wunderbaren Blick bis nach Atlanterra zu der Playa de los Alemanes genießt. Ziemlich genau unter uns lag die Almadraba. Hier sollten sie also sein, die Orcas. Leider waren sie es an diesem Nachmittag nicht. Denn wie José kurz darauf aus einer WhatsApp-Gruppe erfuhr, hatten sie nur 1 ½ Stunden vorher ganz in der Nähe mit einem Segelboot „interagiert“. Schade für uns und die Segler.

Wir hatten an diesem Nachmittag zwar nicht die gewünschten Tiere gesehen, nichtsdestotrotz kamen wir gegen 16.00 Uhr zufrieden und müde zurück nach Tarifa. Geschlafen haben alle nach der Wanderung und dank der vielen frischen Luft auf alle Fälle hervorragend.

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