Die Saison 2016 – ein Rückblick
von Jörn Selling
Fotos: Katharina Heyer, Jörn Selling, Sebastian Kanzler und Eduardo Montano Peralta
Tarifa hat sich in der Saison 2016 von seiner rauen Seite gezeigt. Es gab viele Tage mit dem berühmt-berüchtigten „Levante“ Wind. Trotzdem waren wir kaum in der Bucht von Gibraltar, wo sich im Herbst die großen Schwärme von Fliegenden Fischen versammeln. Vor Tarifa haben wir Thunfische und Seevögel bei der Jagd auf Fliegende Fische und andere Kleinfische gesehen. Zudem haben ziehende Störche und seltene Schiffe für Abwechslung gesorgt.
Gewöhnliche Delfine
Da sie im Mittelmeer „ungewöhnlich“ geworden sind, haben wir sie vereinzelt in kleinen Gruppen oder als Teil von Schulen Gestreifter Delfine gesichtet.
Gestreifte Delfine
Gestreifte Delfine können manchmal noch zu hunderten beobachtet werden und sie bewegen sich in groβen Schulen in der Straβe von Gibraltar, in denen es immer viel zu sehen gibt.
Große Tümmler
Die Tümmler sind von allen Delfinen die akrobatischsten und besonders im Frühling gut aufgelegt, wenn sie freiwilige Showeinlagen in Schiffsnähe darbieten. Dabei beobachten sie uns manchmal auch.
Grindwale
Grindwale sind meist langsam schwimmend unterwegs und wirken dadurch sehr entspannt, surfen tun sie wie alle Delfine auch gerne. In ihr geselliges Miteinender integrieren sie die Großen Tümmler, mit denen sie sich gut verstehen. Zu den wenigsten anderen Arten sind sie so nett, meistens vertreiben sie die weil sie sehr territorial sind.
Orcas
Die Orcas sind in kleineren Gruppen unterwegs, in die Straße von Gibraltar kommen sie um Thunfisch zu jagen oder sich bei den Fischern ihren Anteil zu holen.
Pottwale
2016 war ein mittelmäßiges Pottwaljahr. Es gab aber einige wenige Gruppen mit mehreren Tieren.
Des öfteren werden andere Tiere neugierig, vor allem Grindwale und Tümmler, aber auch Seevögel.
Am beliebtesten bei den Gästen ist der Moment wenn die Pottwale abtauchen.
Finnwale
Diese Saison konnten wir einige springende Finnwale beobachten.
Buckelwale
In 100 Jahren gab es nur zwei bestätigte Beobachtungen von Buckelwalen im Mittelmeer, aber seit 1990 nehmen die Sichtungen dieser Walart zu. Das stimmt mit einer Erholung der Nordatlantischen Bestände überein, die seit Einführung des Walfangmoratoriums geschützt sind. In der Gegend um Gibraltar hatten wir zwei mal die Gelegenheit Buckelwale zu sichten: in Zahara de los Atunes strandete ein totes junges Tier und im Hafen von Algeciras, in der Bucht von Gibraltar, hielten sich einige Tage eine Kuh mit ihrem Jungtier auf. Diese Saison kam ein junger Buckelwal in die Straße von Gibraltar, der leider von den Grindwalen angegriffen wurde. Grindwale sind sehr territorial und vertreiben manchmal sogar die Schwertwale. Vielleicht kommt es in Zukunft öfter zu Sichtungen von Buckelwalen. Sie werden vermutlich aber noch lange Gelegenheitsbesucher bleiben.
Wir wünschen allen eine gute Saison 2017, sowohl den Walen, wie auch ihren Beobachtern und Beobachterinnen!