DER TAG DER SCHILDKRÖTE
von firmm Team
Text: José Manuel Escobar Casado, Fotos: firmm
Wir alle, die wir uns der Walbeobachtung verschrieben haben, wissen, dass jeder Tag und jeder Ausflug anders ist, aber wir wissen auch, dass es immer die Delfine und Wale sind, die im Mittelpunkt des Interesses stehen.

Die Ökosysteme der Meere werden durch die globale Erwärmung und die Umweltverschmutzung immer mehr geschädigt, und die Leidtragenden sind natürlich die Arten, die in ihnen leben. Meeressäuger, Fische, Pflanzen... sie alle kämpfen tagtäglich um ihr Überleben. Aber manchmal finden wir Tiere, die sich verheddert haben, mit Plastik in ihren Gliedmaßen oder mit Infektionen, und in diesem Moment setzt die großartige Arbeit der Stiftungen, Verbände und NGOs ein, die sich für die Erhaltung und den Schutz der Umwelt einsetzen.
Das Centro de Estudios y Conservación de Animales Marinos de Ceuta (CECAM) nahm zusammen mit der NGO Faunaverso eine Unechte Karettschildkröte auf, die Hilfe brauchte. Die Hilfe derer Menschen, die sich für das Meer und die darin lebenden Kreaturen begeistern. Sie erhielt alle nötige Pflege, und als die Schildkröte sich wieder erholt hatte, war es an der Zeit, sie in ihren Lebensraum zurückzubringen, sie zu ihren Artgenossen zurückkehren zu lassen und ihr eine weitere Chance zu geben, ihre Art fortzuführen und dem Leben seinen Lauf zu lassen.

Obwohl es die Schildkröte diejenige war, die wieder in die Freiheit entlassen wurde, waren wir, die Stiftung firmm und unsere Besucher auf dieser Ausfahrt, die eigentlichen Glückspilze.
Wir erhielten die Anfrage, an der Freilassung der Schildkröte teilzunehmen, und nahmen als Passagiere eine Gruppe von 45 Personen der NGO Faunaverso und Nautilus unter der Leitung ihrer Direktorin Diana Lacruz Ferrater sowie den Rest der üblichen Passagiere, die uns jeden Tag besuchen, mit, die von der freudigen Nachricht angenehm überrascht waren.
Als wir an den vereinbarten Koordinaten ankamen, stießen wir auf ein kleines Boot, in dem wir eine wunderschöne Unechte Karettschildkröte entdeckten, die etwa einen Meter groß war und rund 100 kg wog. Sie sah gesund und begierig darauf aus, ins Meer zurückzukehren, wie das ständige Schlagen ihrer Gliedmaßen in der Luft zeigte. Auf ihrem Panzer konnte man den Peilsender erkennen, der bei der Überwachung ihrer Wanderungen von großem Nutzen sein wird. Und nach einer kurzen Präsentation und ein paar Sekunden, in denen wir ein paar Fotos machen konnten, war die Erwartung auf dem Höhepunkt - alle auf dem Boot waren still und es herrschte eine andächtige Atmosphäre des Friedens und der Verbundenheit mit der Natur.
In diesem Moment konnten wir sehen, wie die Schildkröte vorsichtig an den Rand des Bootes gebracht wurde, einer der Personen, die sich so liebevoll um das Tier kümmerten, gab ihr einen Kuss auf den Panzer und mit einer sanften Geste ließen sie die Schildkröte aus ein paar Zentimetern Höhe aus dem Wasser fallen, so, als wollten sie das Tier noch nicht loslassen. Die Schildkröte war so ungeduldig, dass sie schnell abtauchte und nicht aufhörte zu schwimmen, bis wir ihren Schatten im riesigen Ozean nicht mehr sehen konnten.
Der Rest der Fahrt war natürlich von den Kommentaren über die Schildkröte geprägt, dem Herumzeigen von Fotos, dem Austauschen von Eindrücken und der Freude über die Freilassung geprägt. Es freut und bereichert uns als Menschen, an solchen Veranstaltungen teilnehmen zu können. Wir sind und bleiben eine Stiftung, die sich den Tieren, ihrem Wohlergehen und ihrer Erhaltung widmet.