Das 10. firmm-Treffen

von firmm Team

Gestern fand das 10. firmm-Treffen statt. Rund 250 BesucherInnen, VolontärInnen, MitarbeiterInnen Freunde und Interessierte sind der Einladung ins Kongresshaus nach Aarau gefolgt. Katharina begrüsste alle in ihrer gewohnt herzlichen Art und stellte das Abendprogramm vor. Stiftungsrat Prof. David Senn würde von seiner Transatlantiküberquerung mit einem Solarboot berichten. Der Meeresbiologe Michael Casanova einen Vortrag zu den Pottwalen halten und zum Schluss ein Ausschnitt aus dem Dokumentarfilm von Daniele Grieco über firmm und die Wale und Delfine in Tarifa zu sehen sein.

Den Anfang machte Katharina mit einer Rückschau auf 10 Jahre firmm . Sie berichtete über die schwierigen Anfänge, die sie als Ausländerin in diesem Macho-Land zu bewältigten hatten. Die schleppende Bürokratie, die Missgunst der ansässigen Bewohner in Tarifa. Aber sie konnte auch über den Erfolg berichten, den ihr der Durchhaltewille schliesslich beschert hat. Die vielen tausend Menschen, die durch die Ausfahrten, durch Vorträge und Exkursionen für den Schutz der Wale und Delfine in der Strasse von Gibraltar sensibilisiert werden konnten.

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Vom ersten Zodiak

C1 Belluga

bis zum neuen, 60 Personen fassenden Boot, das der Stiftung ab kommendem Frühjahr zur Verfügung stehen wird, ist viel Zeit vergangen.

Boot

Tarifa hat sich verändert und ist weiter dabei sich zu verändern. Ein riesiger Hafen soll entstehen, der einen Grossteil der Felsenküste einnehmen wird.

Felskueste-066Mega-Tarifa-Hafen

Der alte Hafen wurde ebenfalls umgebaut. Erfreulich ist hier, dass es der Stiftung gelang ein Bürolokal direkt an der Hafenanlage zu mieten.

Hafenlokal-branded

Die Arbeit der Stiftung firmm könnte nicht geleistet werden, wenn nicht viele Volontäre sich für sie einsetzen würden. Katharina stellte sie vor und dankte allen für ihren Einsatz.

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Meeresbiologe Michael Casanova wusste Erfreuliches über die Pottwale zu erzählen.

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Im vergangenen Jahr wurden so viele gesichtet wie nie zuvor. Alleine im Juni sind 81 Sichtungen gemacht worden. Und am 8. Juli wurde sogar eine Paarung beobachtet. Vielleicht, so Casanova, wird nach der 14-monatigen Tragezeit, im September dieses Jahres ein kleiner Pottwal zu sehen sein. Mit dem zunehmenden Schiffsverkehr in der Strasse von Gibraltar wird der Lebensraum dieser Tiere in den kommenden Jahren einschneidende Veränderungen erleben. Mit seinem Vortrag verabschiedete sich Michael Casanova. Nach zwei Jahren bei firmm, wird er sich neuen beruflichen Herausforderungen stellen.

Stiftungsrat Prof. David Senn versteht es immer wieder, seine Zuhörer in den Bann zu ziehen. Er berichtete von seiner Atlantiküberquerung in einem mit Solarenergie betriebenen Katamaran, der Sun 21.

sun21

Die Reise ging von Sevilla nach Martinique. Die Mannschaft hatte auf dem 14 Meter langen und 6,4 Meter breiten Boot Stürme zu überstehen, erlebten aber auch die ganze Schönheit des Ozeans. Während die Sun 21 sich mit 100 Seemeilen pro Tag Richtung Südwesten durch die Wellen schob, machte Prof. David Senn seine Untersuchungen am Plankton. Da er wegen des Seegangs seine unter dem Mikroskop liegenden Studienobjekte nicht fotografieren konnte, fertigte er minutiöse Zeichnungen an. Was er aus dem Atlantik fischte, war auch für ihn zum Teil noch unbekannt.


plankton-zeichnungplankton-foto

Mit viel Begeisterung erzählte er von seinen Entdeckungen. Die Fahrt der Sun 21 war erfolgreich. Als erstes Boot, das alleine mit der Kraft von Solarenergie gespeisten Motoren den Atlantik überquerte trafen die Schweizer im Februar 2007 in Martinique ein. Das Interesse der Medien war ihnen gewiss. Und nicht nur das: Die erfolgreiche Crew unter der Leitung vom Gründungsmitglied Dr. Martin Vosseler ist in Berlin mit dem Europäischen Solarpreis 2007 ausgezeichnet worden. Zudem findet ihre Leistung auch Eingang ins Guinessbuch der Rekorde.

Nach der Pause berichtete Katharina über den weiteren Verlauf des Marokko-Projektes. Das vergangene Jahr war zwiespältig. Einerseits stiess das Projekt bei den zuständigen Behörden auf grosses Interesse und Zustimmung. Andererseits ist vieles auch nach zwei Jahren der Planung noch ungewiss.

Erst vor etwas mehr als einer Woche hat sich jedoch eine Wende ergeben. Die ursprünglich für das Dolphin Resort vorgesehene Bucht könnte zusammen mit einem amerikanischen Investor zum Rescue Center der Stiftung firmm werden. Für dieses kleinere Projekt würde das bereits gepachtete Land vollauf genügen. Für das Dolphin Resort hat Katharina eine andere Bucht gefunden, die sie voller Begeisterung dem Publikum vorstellte. Sie liegt etwas weiter ostwärts und bietet alle Voraussetzungen, die für das Projekt notwendig sind. Allerdings teilen sich das Land vier verschiedene marokkanische Besitzer, was voraussichtlich einmal mehr langwierige Verhandlungen verspricht. Trotzdem ist Katharina zuversichtlich, dass am einen oder anderen Ort schon bald mit dem Bau begonnen werden kann.

Schlusspunkt des Abends machte ein Ausschnitt aus dem Dokumentarfilm von Daniele Grieco. Er zeigte in spektakulären Bildern den Lebensraum der Wale und Delfine in der Strasse von Gibraltar und die Arbeit der Stiftung firmm. Monatelange Dreharbeiten, unter nicht immer ungefährlichen Bedingungen, haben Grieco und sein Team hinter sich. Entstanden ist das aufrüttelnde Porträt einer Tierwelt, die dringender denn je unsere Hilfe braucht.

So ist einmal mehr ein spannendes und sehr informatives firmm-Treffen zu Ende gegangen.

Text von Yvonne Zollinger

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