Curro, ein frisch verletzter Grindwal!

von firmm Team

Jörn Selling / firmm

Am 23.05 haben wir eine traurige Entdeckung gemacht. Wir sichteten ein großes Grindwalmännchen mit einem 10 - 15 cm tiefen Schnitt quer über den Rücken vor der Rückenfinne. Der Schnitt muss bis kurz vor die Wirbelsäule gehen, die äußeren Ränder (Haut und Fettschicht) waren noch blutig rot. Das Muskelgewebe war von Kollagenfasern bedeckt, erste Phase des Heilungsprozesses. Ich konnte vom Dach des Schiffes tief in die Wunde blicken wo sie auch blutig rot war. Der Unfall muss also zwischen dem 18. und 21. Mai passiert sein. Ob das Tier es allerdings überlebt ist fraglich. Ich hoffe es sehr, damit er vor allen Dingen für die Whalewatcher als Mahnmal dient.

Curro all

Ich hebe die Whalewatcher hervor weil es meiner Meinung nach die Schuldigen sein könnten. Die Schnittwunde kann nur von einem Propeller stammen und wegen ihrer Größe, wahrscheinlich von einem größeren Schiff. Außerdem muss das Tier sich unter einem Schiff mit stehender Schraube aufgehalten haben und wurde von dieser erfasst, als es plötzlich los fuhr.

Die Sportfischer die auf der Jagd nach Thunfischen quer durch die Wale fahren kann man ausschließen, weil sie erst im Juli kommen. Außerdem stoppen sie nicht, sondern ziehen die Leinen mit Angelhaken hinter sich her.
Man kann zu dieser Jahreszeit sagen, dass praktisch nur Whalewatcher und die üblichen Frachter und Schnellfähren da sind, keine Fischer und Sportboote weit und breit. Es sind auch die Whalewatcher, die sich am häufigsten mit stehendem Propeller bei den Walen aufhalten. Man kann es also zumindest nicht ausschließen. Ganz davon zu schweigen wie oft ich schon beobachtet habe, dass Whalewatcher einfach losfahren wenn sie einen Pottwal sichten, ohne auf Tiere zu achten die unter der Schraube sein könnten. Dies geschieht vor allen Dingen bei den größeren Schiffen, von deren Kommandobrücke aus nichts zu sehen ist.
Wir haben "Curro" (so nennen wir ihn) noch am 24.05 gesehen und seit dem nicht mehr…



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