23. firmm-Treffen am 26. Februar 2022 in Aarau
von firmm Team

Text: Brigitte nach Notizen von Pia Ackermann, Fotos: Stefan Bichsel, Video: firmm
Das vollständige Video vom firmm-Treffen kann hier auf YouTube angeschaut werden.
Am 26. Februar fand das 23. firmm-Treffen in Aarau statt, nachdem die Veranstaltung letztes Jahr aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen musste. Bis knapp vorher war noch nicht bekannt, wie das Treffen ablaufen kann. Masken? Keine Masken? Wer darf teilnehmen? Wie viele Leute werden kommen? Katharina begrüßt schließlich die knapp 200 Anwesenden mit den Worten: “Schön, dass wir uns wieder ohne Maske frei begegnen können und man ein Lächeln sieht.“ Aufgrund der noch immer angespannten Reisesituation sind dieses Jahr keine Mitarbeiter aus Spanien vor Ort. Katharina kann aber auf zahlreiche ehemalige Volontäre und Volontärinnen zählen, die beim Verkauf und bei den Patenschaften aushelfen.
Wie üblich präsentiert Stiftungsrat Sam, Katharinas Sohn, das Programm des Abends.
Vortrag von Prof. Dr. Patricia Holm

Als erste Vortragende betritt Prof. Dr. Patricia Holm die Bühne, um von ihrer abenteuerlichen Reise mit dem Eisbrecher Polarstern zu berichten. Das Forschungsprojekt zum Thema Mikroplastik führte sie 8 Wochen lang in die Antarktis. Um dorthin zu gelangen, wurde coronabedingt ein eigenes Lufthansa-Flugzeug gechartert. Es brachte die 100-köpfige Crew auf die Falkland Inseln.
Eines der vielen Ziele der Expedition war es zu untersuchen, ob Mikroplastik mit den starken Meeresströmungen in der Antarktis angelangt ist.
Mit feinmaschigen Netzen wurden Partikel herausgefischt und analysiert, zusätzlich wurde der Kot von Robben untersucht. In 65% der Proben, wurde Mikroplastik nachgewiesen, das aus Schiffslack, Verpackungsmaterialien und Fischernetzen stammt.
Ein weiterer Schwerpunkt der Forschung bezog sich auf die Frage, wo Eisfische brüten. Eisfische haben sich an das kalte Wasser angepasst, sie haben keine roten Blutkörperchen, ihr Blut ist deshalb weiß. Mit der Hilfe einer hochauflösenden Kamera und den Robben (die besonders gerne tief bei den Nestern der Eisfische nach Nahrung suchen) hat man schließlich Unmengen an Nestern gefunden. Jedes dieser Nester enthält zwischen 2000 und 2500 Eiern.
Die Polarstern konnte schließlich auch die „Geburt“ eines Eisberges zu ihren Forschungszwecken nutzen. Die Wassererwärmung sorgt zunehmend für neue Eisberge. Das Schiff konnte durch einen Spalt fahren, der nach dem Abbruch eines riesigen Eisgebietes entstanden ist und Proben nehmen.
Man hätte dem spannenden Vortrag noch lange zuhören können, aber irgendwann war die Zeit zu Ende.
Jahresrückblick von Katharina Heyer

Als nächstes folgte Katharinas Jahresrückblick, den sie wieder mit schönen Videos untermalte.
Die Saisonen der letzten beiden Jahre, dauerten nur 2 bzw. 4 ½ Monate. In beiden Jahren zusammen hatte firmm etwa die Hälfte der Touristen einer „normalen“ Saison, die Sichtungen waren 2021 ca. ein Fünftel der Sichtungen im Jahr 2019.
Dennoch gab es Highlights: riesige Schulen gestreifter Delfine und die Orca-Saison 2021. Zwischen dem 01.07. und dem 29.08. gab es 27 Sichtungen von Orcas.
Jörn Selling: Die Orca-Angriffe der vergangenen Jahre

Da firmms Biologe Jörn nicht vor Ort ist, hat er ein Video zusammengeschnitten, das nun gezeigt wird.
Das Thema: die Orca-Angriffe der vergangenen Jahre.
Die Medien haben diese Ereignisse mit reißerischen Schlagzeilen kommentiert. Die Küstenwache reagierte mit Empfehlungen und zeitweisen Sperrgebieten.
Erste Angriffe gab es im Juli 2020. Die Orcas scheinen rudelweise Segelschiffe und Schlauchboote von max. 15 Metern Länge anzugreifen.
Warum? Darüber kann nur spekuliert werden. Vielleicht sind es Verletzungen der Orcas, Stress, punktuelle Ereignisse mit unterschiedlichem Hintergrund, Parasiten oder einfach nur Schabernack und Spiel.
Nach 174 Angriffen wissen wir mehr über die Reviere und Routen der Orcas, und es bestätigt sich, dass Orcas Tradition und Kultur haben und hochintelligent sind. Warum die Orcas wirklich angreifen, wissen wir noch nicht. Wir beobachten weiter.
Hier geht es direkt zu Jörns Bericht bei YouTube.
Nachträgliche Korrektur des Vortrags: Die auf Google Maps dargestellte Orca-Wanderung von Alaska bis México, ging von Peru bis México, die zurückgelegte Strecke betrug 5.535 Km! Weitere (nicht im Vortrag erwähnte) Wanderungen unternahmen Orcas von der Östlichen Kanadischen Arktis bis zu den Azoren (5.400 Km) und von Island bis zur Ligurischen See (möglicherweise sogar bis zur Küste Libanons - 8.000Km)
firmm education

Auch Heike Pahlow, die über die Webseite firmm-education berichtet, kann nicht persönlich am Treffen teilnehmen. Und so hat auch sie ein Video geschickt, das mit der Unterstützung ihres Partners Mario Müller sehr professionell geworden ist.
firmm-education hat sich – beflügelt durch Corona und die Nachfrage von Lehrpersonen nach Material für Homeschooling – zu einem begehrten Bildungsportal entwickelt.
27 Themen rund ums Meer, um den Faktor Mensch und die Auswirkungen auf die Umwelt gibt es bereits. Daraus sollen im Laufe der Zeit 60 werden. Eine Fülle von fundierten Informationen gilt es zu erkunden; durch anschaulich aufbereitete Lektionen mit praktischen Übungen, interaktive Quiz usw.
firmm-education hat sich zu einem tollen Portal entwickelt mit inzwischen 20-mal mehr Besuchern als noch vor 2 Jahren.
Und hier der Link zu firmm-education, falls Ihr gleich Lust bekommen habt, euer Wissen zu testen.
Vorstellung von Stiftungsrat, Mitarbeitern und die Volontärinnen
Anschließend stellt Katharina wie üblich den Stiftungsrat, alle Mitarbeiter und die Volontärinnen der Saison 2021 vor. 2020 waren keine Volontäre bei firmm.
GP Challenge no legs – no limits

Der nächste Vortrag handelte von der GP Challenge no legs – no limits, die 2020 in Tarifa startete. Leider war Rüdiger Böhm, einer der beiden Segler, krank geworden und musste zu Hause das Bett hüten. Sam sprang ein und stellte Lars Kyprian interessante Fragen zum außergewöhnlichen Abenteuer.
Den Auftakt bildete ein Trailer zum Kinofilm, der im Mai 2023 in die Schweizer Kinos kommt.
Darin sieht man unter anderem die Ankunft der Boote in Tarifa und das Zusammensetzen des Katamarans. Alle anfänglichen Schwierigkeiten konnte der spanische Hafenmeister glücklicherweise lösen. Ziel der Challenge war es, zu zeigen, dass Unmögliches möglich wird, wenn man nur will.
In dem Interview mit Sam spricht Lars über die Schwierigkeiten. Der Katamaran musste mit einem Kran ins Wasser gelassen werden, wegen viel Gegenwind waren sie in Verzug und schließlich wurden sie in Italien von den Zollbehörden coronabedingt wegen illegaler Einreise angehalten. Hier war die Reise dann auch zu Ende, denn ins Gefängnis wollte keiner. Lars lobt den engen Zusammenhalt des Teams, das immer Hand in Hand und ohne Streitigkeiten gearbeitet hat.
Wir können also alle auf den Film gespannt sein. Die Premiere für Gönner und Sponsoren ist am 20. Mai in Thun. Der Erlös der an den Anlässen, Kinovorführungen und auch am firmm-Treffen verkauften Give aways (Gummibänder «GP Challenge») geht an firmm. Danke dem Challenge-Team.
Abschluss
Katharina tritt daraufhin nochmals auf die Bühne und schließt den Abend mit ihren Verdankungen ab.
Hier geht es direkt zum Video bei YouTube.
Das war das 23. firmm-Teffen. Wir freuen uns auf das 24. Treffen am 25. Februar 2023.
