Einführung in unsere Forschung
Die Datenerfassung bei firmm erfolgt während der Whale-Watching-Ausfahrten mit unseren Gästen. Dabei protokollieren wir relevante Daten aller Sichtungen und beobachten das Verhalten der Tiere. So können wir Whale-Watching und Forschung miteinander verbinden und reduzieren die Störung der Tiere auf ein Minimum. Aus der schieren Menge an Daten können Trends und Zusammenhänge abgeleitet werden, die nicht ohne Weiteres offensichtlich sind:
- Wir dokumentieren Verletzungen. Das hilft bei der Ursachenklärung, was zukünftig wieder dem Schutz der Wale zugute kommt.
- Wir protokollieren die Sichtungen selten gesichteter Arten. Daraus lassen sich Rückschlüsse auf die biologische Vielfalt in der Vergangenheit ziehen.
- Wir fotografieren besondere Merkmale einzelner Tiere (Fotoidentifikation). Auf diese Weise können wir die Gruppenzugehörigkeit studieren.
Präsentation unserer Erkenntnisse
Bei der Fachkonferenz der European Cetacean Society 2007 präsentierten wir unsere Erkenntnisse zu den Grindwalen und Finnwalen als Poster:
- Long-finned pilot whales in the Strait of Gibraltar (Michael Casanova, Matthias Tobler)
- Fin whales of Gibraltar (Jörn Selling)
Die Ergebnisse der Finnwalstatistik von firmm flossen außerdem in ein Lehrbuch über die Wale vor Gibraltar ein. Dieses Lehrbuch war das Ergebnis eines im November 2008 in Algeciras durchgeführten Workshops und trägt den Titel:
- Manual Didáctico: Para educadores ambientales especialistas en cetáceos del litoral del campo de Gibraltar.
Auf der Konferenz der ECS in Cádiz im März 2011 präsentierte firmm die Beziehung der Orcas zu Grindwalen und Fischern in der Straße von Gibraltar mit einem Poster:
- Evolution of a unique and ambiguous relationship between Orcas, Pilot Whales and Tuna-fishermen in the Strait of Gibraltar (siehe firmm-education).
Eine Fährlinie quer durch das Grindwal-Revier konnte dank unserer Daten verhindert werden.
Dank der Daten unserer langjährigen Forschung ist es uns 2011 auch gelungen, eine geplante neue Fährlinie von Tarifa zum neuen Hafen Tanger MED zu verhindern, die ursprünglich quer durch das Grindwal-Revier verlaufen sollte.
Für das im Oktober 2012 in Brighton stattfindende „Whale Fest“ von Planet Whale verfassten wir einen Bericht über die Eigenschaften, die ein „ideales“ Whale-Watch-Schiff aufweisen sollte.
Unsere Arbeit zu Verletzungen hat selbst beim IWC Gehör gefunden.
Auf Grundlage der vielen Fotos von verletzten oder sichtbar kranken Delfinen verfasste firmm’s Meeresbiologe Jörn Selling 2015 folgenden Bericht:
- Preliminary Assessment of Epidermal Conditions, Lesions and Malformations in Cetaceans of the Strait of Gibraltar.
Dieser Bericht wurde 2016 von unserem Stiftungsratsmitglied Prof. Dr. Patricia Holm (Uni Basel) dem wissenschaftlichen Komitee der IWC vorgestellt. Anfang 2020 wurde die Arbeit unter dem Titel Injuries, Malformations, and Epidermal Conditions in Cetaceans of the Strait of Gibraltar in der Fachzeitschrift Aquatic Mammals, Vol. 46 – Issue 2 veröffentlicht und kann dort sowie auf unserem Bildungsportal firmm.education kostenlos heruntergeladen werden. Eine Zusammenfassung auf Deutsch finden Sie auf unserer firmm-Seite unter dem Thema Verletzungen.
Kooperation mit firmm
Unsere Datenbank lässt sich nach unterschiedlichen Gesichtspunkten auswerten. Wenn Sie für Ihre wissenschaftliche Arbeit an einer Zusammenarbeit und Auswertung unserer Daten interessiert sind, nehmen Sie mit uns Kontakt auf.
Unsere Forschung im Detail
Lesen Sie auf den folgenden Unterseiten, was wir durch unsere Beobachtungen von Jahr zu Jahr über die Wale und Delfine der Meerenge gelernt haben und wie sich die Lage für die Tiere in dieser Gegend entwickelt.