Überwältigende erste Begegnung mit Orcas

von firmm Team

Text und Fotos: Karol Zukowski, Volontär bei firmm

Ich wollte schon immer Orcas sehen, da sie mich wegen ihrer Intelligenz und ihrer unglaublichen Jagdtechniken faszinieren. Als ich erfuhr, dass ich als Volontär für firmm nach Tarifa gehen könnte, wurde ich mir der Möglichkeit bewusst, dass für mich nun der Moment gekommen war eventuell auch Orcas zu sehen. Als ich am letzten Tag im Monat August schließlich in Tarifa angekommen war hatte aber gerade der Levante eingesetzt (ein in Tarifa bekannter und starker Wind). Als die Stärke des Levantes dann erst nach einer Woche zurück ging waren die Orcas bereits weitergezogen. Langsam befürchtete ich die Orcas nicht mehr sehen zu können – doch damit lag ich falsch…

Orcas Orcas

Am 19. September verließen wir um die Mittagszeit und bei großer Hitze den Hafen von Tarifa und fuhren in Richtung Afrikanischer Küste. Nach einer halben Stunde Fahrt erschienen dann die ersten Pateras (Marokkanische Fischerboote), was Gutes bedeutete. Wenn nämlich die Fischer ausfahren, können wir mit Sichtungen von Orcas rechnen. Und genau: schon wenige Minuten später sahen wir ihre großen schwarzen Finnen und typischen weißen Flecken.

Orcas Orcas Orcas

Es waren zwei ausgewachsene Weibchen und ein wenig weiter weg war auch ein großes Männchen zu sehen, wahrscheinlich „Camacho“. Sie waren ziemlich schnell unterwegs. Die Familie war weit herum verstreut, so dass wir sie auf beiden Seiten unseres Bootes sehen konnten. Als wir versuchten den Weibchen zu folgen, näherte sich uns plötzlich ein junges Kalb und drehte ein paar Runden unterhalb des Bootes. Ein anderes Kalb schloss sich diesem Spiel an und alle unsere Passagiere versuchten die Beiden im Wasser zu sehen.

Das ging für eine Weile so weiter, bis etwas wirklich Erstaunliches geschah. Es schien, als ob die Mütter ihre Jungen gerufen hätten, denn beide Kälber verließen gleichzeitig unser Boot und schwammen schnell zu den Weibchen zurück.

Orcas Orcas Orcas

Nur die jungen Kälber hatten eben Zeit gehabt um zu spielen. Der Rest der Familie war damit beschäftigt gewesen einen großen Blauflossen-Thunfisch von einem Angelhaken wegzuschnappen. Es sah nämlich so aus, als ob einer der Fischer die Fischerleine mit etwas „Großem“ daran einholte. Wir stoppten unser Boot nahe bei dieser Patera und warteten darauf den Thunfisch zu sehen. Aber die Orcas waren schlau genug gewesen den Thunfisch zu stehlen. Das Einzige was die Fischer noch aus dem Wasser zogen war ein großer Thunfischkopf. Der restliche Teil war nun zwischen den Kiefern einer der geschickten Orcas. Wir konnten es nicht sehen, aber vermutlich teilten die Orcas die Beute unter sich auf. Denn alle Familienmitglieder – also die Kälber, die Weibchen und das große Männchen – versammelten sich an einer Stelle und blieben länger als üblich unter Wasser. Für uns wurde es schließlich Zeit die Orcas zu verlassen und nach Tarifa zurückzukehren, niemand war enttäuscht. Und wenn Sie mich fragen – ich war absolut überglücklich.

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