Ein besonderer Nachmittag mit Grindwal Mathilda und ihrem Baby

von firmm Team

Text: Brigitte Achatz, Mitarbeiterin von firmm; Fotos: firmm

Am 21. Juni 2013, einem sonnigen, für Sommerbeginn aber noch etwas zu kühlen Nachmittag, brachen wir im Hafen von Tarifa mit unserem Boot firmm-Spirit zu einer unserer zweistündigen Wal- und Delfinbeobachtungstouren auf. Das Meer war an diesem Tag glatt und ruhig und es versprach eine entspannte Ausfahrt zu werden. Nach etwa zwanzig Minuten machte uns Katharina per Ansage auf eine Gruppe Pilotwale aufmerksam. Nachdem wir diese Gruppe einige Minuten beobachtet hatten kam eine neue Durchsage von Katharina, die uns mit freudiger Stimme mitteilte, dass sie eine andere Gruppe Grindwale entdeckt hätte, darunter auch die junge Grindwalmutter Mathilda mit ihrem etwa einwöchigen Baby.

Mathilda mit ihrem Baby am Boot Mathilda mit Baby 

Die Freude die beiden zu sehen war groß, hatten wir das Neugeborene doch vor etwa einer Woche, als es erst ein bis zwei Tage alt war, das erste Mal gesehen. Und da ging es ihm offensichtlich gar nicht so gut. Damals schien es, dass es Schwierigkeiten hatte an die Wasseroberfläche zu kommen um zu atmen und zwei erwachsene Grindwale mussten ihm helfen, indem sie es in die Mitte nahmen und durch Hochheben in seinen Bemühungen unterstützten. Jetzt war es munter an der Seite seiner Mutter zu beobachten. Wie wir erleichtert feststellten schwamm es scheinbar mühelos mit ihr mit und zeigte sich immer wieder zum Luftholen an der Oberfläche. Sehr zum Entzücken der Gäste an Bord der Spirit. Ganz deutlich sehen konnten wir die Geburtsstreifen, anhand derer man erkennen kann, dass es erst einige Tage alt ist.

Mathilda mit ihrem Baby Mathildas einwöchiges Baby 

Mathilda kam mit ihrem Baby viele Male ganz nah ans Boot. Wir hatten deutlich den Eindruck, dass uns die junge Grindwaldame voller Stolz ihr Baby zeigen wollte, vermutlich ihr Erstgeborenes. Wir hatten ausreichend Gelegenheit das Kleine zu bewundern da die Grindwalgruppe über eine lange Zeitspanne sehr nah an unserem Boot blieb. Es war außergewöhnlich zu beobachten wie sie immer wieder unsere Nähe suchten. Sie entfernten sich von unserem Boot nur um dann gleich wieder umzudrehen und wieder zurückzukommen, um uns erneut mit ihrer Anwesenheit zu erfreuen. Sie tauchten unter dem Boot durch, schwammen an der Seite entlang, begleiteten uns um nur ja sicherzugehen, dass auch der letzte Passagier an Bord ausreichend Zeit hatte, das entzückende Grindwalkalb zu bewundern und zu fotografieren.

Mathildas Baby Mathildas kleiner Nachwuchs 

Sie kamen an den Bug, dann wieder an das Heck unseres Bootes, dann wieder an beide Seiten, um jedem eine gute Sicht auf den Zuwachs zu gönnen. Zu unserer wirklich sehr großen Freude schwammen sie einige Male weg, kamen aber gleich wieder zurück, schwammen weg und kamen wieder zurück, insgesamt gut 5-6 Mal. Wir konnten eigentlich gar nicht mehr weg, wie Katharina den Passagieren an Bord erklärte, weil wir auf gar keinen Fall riskieren wollten, durch die angeworfene Schiffsschraube die sich so nah am Boot befindenden Wale zu gefährden. Also blieben wir und sahen wie sich zum Abschluss  5-6 erwachsene Grindwale am Heck unseres Bootes um das Baby herum versammelten, das munter zwischen ihnen herum schwamm und uns manchmal auch einen Blick auf seinen Bauch gönnte.

Gruppe Grindwale mi Nachwuchs Grindwalgruppe mit Mathildas Baby 

Nachdem wir auch dieses Spektakel ausgiebig bewundert hatten und jeder Passagier ein Lächeln auf den Lippen hatte und ganz zufrieden die Fotos in seiner Kamera begutachtete (denn Fotomotive lieferte der kleine Grindwal wirklich mehr als genug), war es Zeit uns von den Walen zu verabschieden und nach Tarifa zurückzukehren. Wieder einmal hatten uns unsere Pilotwale einen beeindruckenden und unvergesslichen Nachmittag beschert und deutlich gezeigt, dass sie uns vertrauen und uns als ihre Freunde erkennen und sehen.

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