Drei Schwestern aus der Schweiz in Tarifa

von Passenger

Text und Fotos: Marianne, Silvia und Elsbeth

Wir kennen Katharina Heyer seit ungefähr 40 Jahren. Vor 20 Jahren aus den Augen verloren, haben wir sie per Zufall durch den Dokumentar-Film (die Walfrau von Gibraltar) des Schweizer Fernsehens „wiedergefunden“.

Silvia, Elsbeth, Marianne in Tarifa Katharina Heyer

Neugierig, weshalb eine Frau wie Katharina das komfortable Leben in der Schweiz aufgegeben hat, gegen ein Leben zum Schutz und zur Forschung von Walen und Delfinen in der Straße von Gibraltar, haben wir spontan beschlossen einen Beobachtungskurs der Stiftung firmm zu buchen.

Am 27. August 2011 sind wir in Tarifa angekommen und waren sofort angetan von diesem malerischen Städtchen. Bei einem Rundgang am Sonntag mit Katharina lernten wir Tarifa etwas näher kennen und uns im Ort zurecht zu finden.

Palmenallee Regenbogen über Tarifa

Tarifa am Mittelmeer Fischerhafen

Am Montag, 29. August 2011 sind wir pünktlich im Hafen eingetroffen, voll freudiger Erwartung auf unsere erste Ausfahrt. Doch leider wurde mit dieser Fahrt vorerst nichts, am Hafen erwartete uns stockdicker Nebel. Als Ersatz durften wir an lehrreichen und interessanten Vorträgen von Katharina Heyer und Biologe Jörn Selling teilnehmen und viel Wertvolles über die Delfine und Wale erfahren.

Um 17.00 Uhr hat sich dann endlich der Nebel gelichtet und wir kamen an diesem Tag doch noch zu unserer ersehnten Ausfahrt. Und schon am ersten Tag unseres Beobachtungskurses kamen wir in den Genuss von wundervollen Sichtungen von Grindwalen und gestreiften Delfinen.

Grindwale Grindwale

Blau-Weiss-Gestreifter Delfin Gestreifter Delfin

Das Wetterglück hat uns von Montagnachmittag bis Freitagmittag begleitet und wir konnten jeden Tag zwei Ausfahrten mit Katharina auf dem wunderschönen Boot Spirit machen und bewegende, unvergessliche Momente mit diesen Tieren erleben. Jeden Tag aufs Neue wurden wir überrascht von der Vielfalt der Delfine und Wale die in der Straße von Gibraltar heimisch sind. Es gab die ganze Woche keine einzige Ausfahrt an der wir nicht zahlreiche Sichtungen hatten.

Immer wieder haben uns die Delfin- und Grindwalmütter ihre Jungen gezeigt und unsere Freude und Begeisterung kannte keine Grenzen.

Grosser Tümmler Tümmlermutter mit Baby

Grosse Tümmler Grosse Tümmler

Dann kam der 1. September 2011, ein für uns wirklich außergewöhnlicher Tag. Ein Glückstag, den wir unserer Meinung nach wahrscheinlich nicht mehr toppen können. Dachten wir auf jeden Fall, wir wurden aber später noch eines Besseren belehrt.

Also an diesem sagenhaften Tag hatten wir eine Begegnung mit einem Finnwal. Vermutlich der größte Wal den man in der Straße von Gibraltar bewundern kann, sicher auf jeden Fall der längste. Ein unbeschreibliches Gefühl von Staunen und Bewunderung überkam uns. Mit so einem Glücksfall hatten wir auf keinen Fall gerechnet.

Beobachten eines Finnwals von der Fly Blue aus Finnwal

Jeden Tag wurden wir mit wundervollen Begegnungen mit Walen und Delfinen beschenkt. Große Tümmler, gestreifte Delfine, gewöhnliche Delfine, Grindwale und ein Finnwal haben wir gesehen, mehr kann man wirklich nicht erwarten.

Außer den vielen Sichtungen, bekamen wir auch reichlich Informationen über die Lebensweise dieser Tiere. Wie verspielt und glücklich sie sich in der freien Natur bewegen, konnten wir mit eigenen Augen sehen. Wir werden bestimmt nie wieder ein Delfinarium besuchen, nachdem wir von Katharina erfahren haben wie viele Delfine sterben müssen bevor ein einziges Tier in so einem Park bewundert werden kann. Wie unglücklich sie in Gefangenschaft sind, können wir jetzt erahnen, nachdem wir diese auf dem großen, weiten Meer beobachten konnten.

Gewöhnliche Delfine Gewöhnliche Delfine

Am Freitagnachmittag, unserem eigentlich letzten Kurstag gab's ein Gewitter über Tarifa und wir konnten leider nicht ausfahren. Dafür durften wir am Sonntag, 4. September 2011 nochmals für zwei Stunden mit der Spirit aufs Meer.

An diesem Abend haben wir andere Kursteilnehmer getroffen, die am Sonntag mit der Fly Blue ausgefahren sind. Was diese uns dann erzählten, ließ unser Herz höher schlagen. Obwohl die Orcas, die wegen den Thunfischen in die Straße von Gibraltar schwimmen, in der Regel im August vorbeikommen, hatten diese Studis eine Begegnung mit diesen wunderschönen Walen. Wir konnten unser Glück kaum fassen, als Katharina uns anbot am Montag eine dreistündige Ausfahrt zu machen um die Orcas zu suchen. Am 5. September 2011 fuhren wir dann los, in der Hoffnung auch noch eine Begegnung mit diesen prächtigen Walen zu haben. Wir haben ziemlich lange Ausschau gehalten, da wir aber auch keine Fischerboote sehen konnten, haben wir die Hoffnung schon fast aufgegeben. Dann plötzlich wurde Eduardo fündig und in der Ferne tauchten die ersten Orcas auf. Sie kamen näher und wir konnten ganze Familien bewundern. Das Gefühl das uns bei dieser Begegnung überkam, ist einfach unbeschreiblich.

Orca Bulle Weibchen

Orca Familie Mutter und Kind

Mit diesem außergewöhnlichen Tag, ging unser Beobachtungskurs bei der Stiftung firmm zu ende. Wir blieben noch einige Tage in Tarifa und haben ein paar Ausflüge in dieser wunderschönen Gegend gemacht.

Viele Orte auf der Welt rühmen sich, den schönsten Sonnenuntergang auf Erden zu haben. Wir drei sind überzeugt, dass die Sonnenuntergänge in Tarifa ganz bestimmt zu den schönsten gehören.

Gewitterstimmung in Tarifa Tarifa am Atlantik

Herzlichen Dank Katharina für die lehrreichen, unvergesslichen Tage die wir während dem Beobachtungskurs bei der Stiftung firmm erleben durften. Schön, dass es Menschen wie Dich und Dein Team gibt, die mit viel Freude und Leidenschaft für den Schutz und die Forschung von gefährdeten Delfinen und Walen kämpfen.

Wir wünschen Dir, dass Dein Traumprojekt „Dolphin Sanctuary Ras Laflouka“ in Marokko in absehbarer Zeit verwirklicht werden kann.

Wir waren ganz bestimmt nicht zum letzten Mal in Tarifa und an einem Kurs bei der firmm!!

Marianne, Silvia und Elsbeth

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